Tallink-RoPax-Schiff-Sailor
Foto: Tallink Grupp
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Die Tallink Grupp will sich im Frachtbereich stärker aufstellen und hat daher mit Navirail einen Vertrag über den Kauf des RoPax-Schiffs »Sailor« unterzeichnet.

Das Schiff ist eine RoPax-Frachtfähre, die 1987 in [ds_preview]Polen von Stocznia Gdańsk gebaut wurde. Es ist bei 20.921 GT 157 m lang und 25 m breit. Das Schiff verfügt über insgesamt 60 Kabinen für 23 Besatzungsmitglieder und 119 Passagiere. Außerdem gibt es 1.500 Spurmeter für den Transport von RoRo-Ladung und Passagierfahrzeugen an Bord. Die Schiffsgeschwindigkeit beträgt 19 kn.

Das Schiff befindet sich derzeit im Besitz von Navirail, wurde jedoch bis vor kurzem an die Reederei DFDS verchartert und war auf der Route Paldiski-Kapellskär im Einsatz. Die »Sailor« wurde ursprünglich Ende der 1980er Jahre für Neste gebaut, war dann im Besitz von Nordö Link und Finnlines und wurde bis 2015 unter dem Namen »Finnsailor« betrieben.

»Krise hat deutlich gemacht, dass wir unsere Flotte mit RoPax-Schiffen stärken müssen«

Paavo Nõgene, CEO von Tallink Grupp: »Die jüngste Krise hat sehr deutlich gemacht, dass wir unsere Flotte mit RoPax-Schiffen stärken müssen, um sicherzustellen, dass wir auf alle Veränderungen in der Welt schnell reagieren können und die notwendige Flexibilität innerhalb unserer Flotte haben, um jede Kapazität bei der RoRo- oder Personenbeförderung nach Bedarf zu vergrößern.«

Während der COVID-19-Pandemie hatte die Reederei einen dringenden und großen Bedarf an RoRo-Gütertransport zwischen ihren Heimatmärkten verzeichnet, den sie hauptsächlich mit Passagierfähren bedienen musste. »Nur RoRo-Ladung mit einer minimalen Anzahl von Passagieren mit solch großen Passagierfähren zu befördern, ist wirtschaftlich nicht rentabel und kann nur für kurze Zeit mit Subventionen durchgeführt werden«, sagt Nõgene.

»Fahren täglich über 600 leere Kabinen zwischen den beiden Ländern hin und her«

So hat Tallink derzeit die RoRo-Frachtkapazität auf der Strecke Estland-Schweden zwischen Paldiski und Kapellsär mit der Passagierfähre »Isabelle« erhöht. Das Schiff transportiert überwiegend Güter, da der Tourismus zwischen Estland und Schweden aufgrund der schwedischen Coronavirus-Situation immer noch nicht empfohlen wird. »Dies bedeutet im Wesentlichen, dass wir täglich über 600 leere Kabinen zwischen den beiden Ländern hin und her fahren. Der Betrieb von Passagierfähren nur für den Frachtverkehr ist für unser Unternehmen nicht kosteneffektiv«, schildert der CEO.

»Vor diesem Hintergrund und mit mehreren Lehren aus der jüngsten Pandemie ist es daher absolut sinnvoll, unsere Flotte für die Zukunft zu diversifizieren und zu stärken«, so Nõgene. »Wir sind zuversichtlich, dass dies eine solide Investition für die Zukunft unseres Unternehmens ist und unsere bestehende Flotte stärkt.«

Der Transaktionspreis beträgt 8,5 Mio. €. Das Schiff wurde am 30. Juni unter estnischer Flagge im zyprischen Schiffsregister bei Tallink Grupp registriert, ähnlich wie die anderen Schiffe von Tallink Grupp, und wird am 9. Juli 2020 an Tallink in Paldiski übergeben. Das Unternehmen wird in naher Zukunft Entscheidungen über die genaue Route und den Fahrplan des Schiffes treffen.