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Foto: C-Job
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Ein Konsortium von Technologieunternehmen hat einen Entwurf für ein Autonomes Überwachungsschiff (AGV) vorgelegt. Es soll beispielsweise in Windparks herkömmliche Einheiten ersetzen.

C-Job Naval Architects hat in Zusammenarbeit mit [ds_preview]Sea Machines, LISA, Seazip Offshore Service, dem Maritime Research Institute Netherlands (MARIN) und eL-Tec Elektrotechnologie ein modernes Design entworfen, das die Offshore-Industrie durch die Nutzung der heute verfügbaren Technologie unterstützen soll.

Das AGV ist speziell für die Überwachung von Offshore-Strukturen während ihres gesamten Lebenszyklus konzipiert, von Windparks über Umspannwerkplattformen bis hin zu Kabeltrassen. In jedem Bereich, der gesichert werden muss, kann das AGV den nahegelegenen Schiffsverkehr sowohl visuell als auch über Radar- und AIS-Daten kontinuierlich überwachen. Bei jedem Schiff, das sich dem Gebiet nähert, werden Maßnahmen zur Sicherung des Gebiets ergriffen, um Kollisionen und Schäden an der Offshore-Infrastruktur zu vermeiden. Ein eindringendes Schiff kann mit dem AGV kommunizieren und erhält Informationen darüber, wie es das Gebiet sicher navigieren kann, und wird vom AGV physisch vom Standort weg begleitet. Zusätzlich wird die Begegnung aufgezeichnet, um im Falle einer Verletzung oder eines Unfalls Videomaterial zu liefern.

Die neuartige Konstruktion sei kleiner und leichter als die meisten derzeitigen Wachschiffe, die zum Schutz von Offshore-Einsätzen eingesetzt werden, so die Entwickler. Das Schiff biete nachhaltige Lösungen sowie Vorteile durch den autonomen Betrieb. Darüber hinaus soll das AGV effizienter arbeiten und geringere Betriebskosten erfordern, da keine Besatzung erforderlich ist.

Dieses Konzept, das herkömmliche Wachschiffe ersetzen soll, wurde in einer Projektgruppe ins Leben gerufen, die von LISA, einer Gemeinschaft für maritime Fachkräfte, unterstützt wurde. Aus der Projektgruppe ging ein Konsortium hervor, dem C-Job Naval Architects, Sea Machines, SeaZip Offshore Service angehören und dem sich kürzlich MARIN und eL-Tec elektrotechniek angeschlossen haben.

Pelle de Jong, Gründungspartner von LISA: »Die Wachschiffe erfüllen eine wesentliche Aufgabe, die für die Besatzung jedoch nicht die aufregendste ist. Kombiniert mit der Tatsache, dass konventionelle Wachschiffe meist veraltet und daher nicht unbedingt die bequemsten, geschweige denn tragfähigsten sind, kann es schwierig sein, eine gut ausgebildete Besatzung zu finden, die bereit ist, diese Aufgabe zu übernehmen.« Dem will man mit dem AGV-Entwurf begegnen.

Das batteriebetriebene Schiff trägt Solarpaneele auf der Oberseite, die die Fortsetzung der Navigation und Kommunikation ermöglichen, falls die Batterien keine Energie mehr liefern. Im Gegensatz zu den derzeitigen Wachschiffen soll das AGV auch bei rauen Seebedingungen weiterhin einsatzbereit sein und aufgrund der geringeren Größe, des geringeren Antriebsbedarfs und des Fehlens eines Dieselmotors nur minimale Unterwassergeräusche verursachen. Die Idee ist eine ganze Flotte von AGVs zur Überwachung eines Offshore-Standorts.

Menschliche Intervention über Kommandozentrale

Während das Konsortium weiterhin am AGV-Design arbeitet, hat es für das unbemannte Schiff menschliche Eingriffe in Betracht gezogen. Herkömmliche Wachschiffe, die Offshore-Strukturen von der Installation bis zur Außerbetriebnahme patrouillieren, haben nur wenige Vorfälle, die ein Eingreifen der Personen an Bord des Schiffes erfordern.

Für diese außergewöhnlichen Umstände wird das AGV, falls menschliches Eingreifen erforderlich sein sollte, an eine Kommandozentrale angeschlossen, die das AGV aus der Ferne steuern könnte, um sicherzustellen, dass die richtigen Maßnahmen ergriffen werden. Darüber hinaus werden alle vom AGV gesammelten Daten an die Kommandozentrale übermittelt. Dabei kann es sich um ein Einzelgerät auf einem Mutterschiff oder um eine landgestützte Station handeln.

Frank Relou, Business Development Manager bei Sea Machines: »Intelligente Schiffstechnologie wird sich zunächst am deutlichsten auf kleine Arbeitsboote wie dieses Wachschiff auswirken. Die Entwicklung autonomer Technologie für den Schiffsbetrieb findet auf internationaler Ebene statt, aber vor allem in Nischensegmenten, wie z.B. beim Wachschiff und anderen Beispielen, die derzeit in den Bereichen (mit beaufsichtigter Autonomie), Meeresvermessung, Feuer, Patrouille, Aquakultur und Offshore-Windkraft betrieben werden.«