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Die Bremer Speditions- und Logistikbranche will trotz geringeren Ladungsmengen bis Ende des Jahres die Corona-Folgen möglichst ausgleichen. Ergebnisse wie 2019 sind aber nicht zu erwarten.

Auch Bremens Spediteure haben durch die Corona-Pandemie [ds_preview]erhebliche Einbußen in den Transportmengen hinnehmen müssen. Im Export und Import über See liegt das Minus bei  etwa 30%. Allerdings ist der Rückgang stark abhängig von der Güterart. Im Automobilsektor sind die Verluste wesentlich höher als bei Papier und Zellulose, wo die transportierte Menge din der Krise sogar zugenommen hat.

Im März und April waren die Exporte nach Angaben des Vereins Bremer Spediteure (VBSp) noch vergleichsweise stark, inzwischen gehe das Volumen im Vergleich zum letzten Jahr jedoch deutlich zurück. Dafür zogen die Importe vor allem aus China zuletzt kräftig an.

Ein Problem für die Spediteure: Da die Container-Linienreedereien etliche Abfahrten aus ihren Fahrplänen gestrichen haben, wurde das Angebot an Stellplätzen knapp, entsprechend hoch blieben die Frachtraten. Es dauere mitunter mehrere Wochen im Fahrtgebiet nach Fernost, bis ein Exporteur seine Ware an Bord eines Schiffes bringen könne, heißt es. Eine solche Einigkeit der Reedereien habe er in Jahrzehnten noch nicht erlebt, sagt der VBSp-Vorsitzende Oliver Oestreich.

Mit Sorge betrachten die Spediteure, dass die Häfen Rotterdam und Antwerpen immer größere Marktanteile zulasten der deutschen Containerhäfen gewinnen. Hier sei die Politik mehr gefordert. »Es bedarf noch eines klareren Bekenntnisses vor allem der Bundespolitik zu den deutschen Seehäfen«, sagt Oestreich. Insbesondere mahnen die Spediteure einen zügigen Ausbau der Außenweser an. Außerdem müsste die Erhebung der Einfuhrumsatzsteuer bei Importen an die Praxis in den Niederlanden und in Belgien angepasst werden. Dort kann die Einfuhrumsatzsteuer ohne Zahlungsverpflichtungen im Rahmen der Umsatzsteuervoranmeldung angemeldet werden.


Der Verein Bremer Spediteure e.V. (VBSp) wurde im Jahre 1901 gegründet und ist ein Zusammenschluss aller bedeutenden Speditions- und Logistikfirmen in Bremen und Bremerhaven. Bei rund 200 Firmen der Branche sind rund 4000 Mitarbeiter beschäftigt, die einen Jahresumsatz von 2,5 bis 3 Mrd. € erzielen.