MARDI GRAS - Carnival - Meyer Turku - 5
Foto: Meyer Turku

Das Kreuzfahrtunternehmen Carnival muss weitere teure Kredite aufnehmen, um durch die Coronakrise zu kommen. Für rund 1,3 Mrd. $ lieg der Zinssatz bei mehr als 10%.

Die von Arnold Donald geführte Carnival Corp., [ds_preview]zu der unter anderem die Marken Aida und Costa gehören, nimmt eine gewaltige Verschuldung in Kauf, um sich während der anhaltenden Coronakrise über Wasser zu halten.

Nach einem Milliardenkredit des Staates folgen jetzt weitere Verpflichtungen. 775 Mio. $ wurden in Form einer vorrangig besicherten Schuldverschreibung aufgenommen, die 2026 zur Rückzahlung ansteht. Der Zinssatz liegt bei satten 10,5%. Dazu kommen für die Eurozone weitere 425 Mio. € zu 10,125%. Die Verzinsung ist jeweils im Februar und August auszuzahlen.

Die Zeichnungsfrist läuft noch bis Montag. Als Sicherheit gegenüber den Gläubigern setzt Carnival die eigene Flotte von gut 100 Schiffe ein. Den Angaben zufolge will Carnival das Geld »für allgemeine Unternehmenszwecke«, sprich die Krisenbewältigung, verwenden.

Insgesamt hat sich die weltweit größte Kreuzfahrtgruppe bereits rund 10 Mrd. $ an zusätzlichen Finanzmitteln aufnehmen müssen. Außerdem wurden Mitarbeiter entlassen und Investitionen gestoppt, auch die Abnahme von Neubauten. Denn in der Coronakrise sind sämtliche Einnahmen weggebrochen. Für das zweite Quartal war ein Verlust von -4,37 Mrd. $ vermeldet worden – nach  -4,4 Mrd. $ in den ersten drei Monaten das Jahres.

Im Zuge des Sparprogramms soll die Flotte deutlich verkleinert werden, das betrifft nicht nur ältere Einheiten wie die »Costa Victoria« oder »Oceana«, sondern auch eine Verschiebung bei der Abnahme von Neubauten. Vier davon stammen von Werften der Meyer-Gruppe. Insgesamt erhofft sich Carnival zusätzliche Erlöse in Höhe von 1 Mrd. $.