Korvetten, Lürssen
Die Korvette »Ludwigshafen am Rhein« der Klasse K130 (Foto: Lürssen)
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Mit dem Brennstart von Boot Nr. 8 ist German Naval Yards Kiel in den Fertigungsprozess der Korvetten K130 eingestiegen. Die Schiffe des zweiten Bauloses sollen ab 2022 in Dienst gestellt werden.

[ds_preview]An der Kieler Förde werden unter Federführung von Lürssen die letzten drei der insgesamt fünf Vorschiffe für die neue Korvettenserie, das zweite Los der K-130-Klasse, gefertigt.

»Der Baustart in Kiel illustriert noch einmal sehr deutlich, wie wichtig eine effiziente Koordination zwischen den am Beschaffungsvorhaben beteiligten Unternehmen ist, um dem Kunden und der Deutschen Marine zeitnah neue Boote zur Verfügung zu stellen«, sagt Tim Wagner, Geschäftsführer der Fr. Lürssen Werft.

Die neuen Schiffe (Boote 6 bis 10) sollen ab 2022 in Dienst gestellt werden. Sie werden von der ARGE K130, bestehend aus Lürssen, thyssenkrupp Marine Systems und German Naval Yards, geliefert. Der Vertrag umfasst neben Konstruktionsleistungen, der Fertigung, der Integration aller Systeme, Geräte sowie Anlagen auch den Aufbau der Land- und Ausbildungsanlagen. Auch Logistik- und Servicedienstleistungen, darunter etwa die technische Dokumentation oder die Ausbildung der Besatzungsmitglieder im Umgang mit dem Boot und dessen Komponenten, sind Vertragsbestandteil.

»Auch in Kiel werden bald greifbare Ergebnisse einer erfolgreichen Zusammenarbeit zu sehen sein. Unsere Mannschaft in Kiel wird einen wichtigen, wertschöpfenden Anteil für das Projekt und die Marine leisten«, ergänzte Jörg Herwig, CEO German Naval Yars Kiel.

Arbeiten in Kiel, Hamburg, Bremen und Wolgast

Der im September 2017 durch das Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) erteilte Bauauftrag umfasst fünf zusätzliche Korvetten der Klasse 130. Die ersten fünf Einheiten – »Braunschweig«, »Magdeburg«, »Erfurt«, »Oldenburg« und »Ludwigshafen am Rhein« – wurden zwischen 2008 und 2013 mit teils erheblicher Verzögerung wegen technischer Mängel in Dienst gestellt.

Die Fertigstellung des ersten in Kiel gefertigten Vorschiffes ist für den Sommer des nächsten Jahres geplant. Bevor das rund 43 m lange Vorschiff Richtung Hamburg zum Zusammenschluss mit dem Hinterschiff verholt wird, hebt der Portalkran die Schiffshälfte aus der zentralen Ausrüstungswerkstatt und lässt diese zu Wasser.

Parallel erfolgt derzeit auf der Bremer Fr. Lürssen Werft die Fertigstellung des Vorschiffes von Boot 7. Zeitgleich befindet sich Boot 6 in der Endausrüstung am Hamburger Lürssen-Standort Blohm+Voss. Die Peene-Werft arbeitet unterdessen am Bau der Hinterschiffe für die Boote 7 bis 10.

In Hamburg werden die rund 89 m langen Korvetten zudem in Betrieb genommen und durchlaufen von dort aus ihre Funktionsüberprüfungen und Abnahmen in Abstimmung mit den Fachabteilungen des öffentlichen Auftraggebers und der Deutschen Marine.

Lürssen und German Naval Yards (GNY) haben bereits angekündigt ihre Aktivitäten im militärischen und behördlichen Überwasserschiffbau unter Führung von Lürssen zusammenzulegen. Ausgenommen von der Fusion bleibt der zivile Schiffbau.

Beide Unternehmen sind auch im Bau von Mega-Yachten erfolgreich: Lürssen ist mit Standorten in Bremen und Schacht-Audorf Weltmarktführer, GNY hat dafür die Werft Nobiskrug in Rendsburg. Gemeinsam haben die beiden Werften rund 3.600 Beschäftigte. Lürssen bringt die Werften Blohm+Voss und Norderwerft in Hamburg sowie die Peene-Werft in Wolgast ein, German Naval Yards (ehemals Howaldtswerke-Deutsche Werft – HDW) das Areal in Kiel. (fs)