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Der Hamburger Hafen setzt weiter auf den Wachstumsmarkt Vietnam. Vom neuen Freihandelsabkommen zwischen dem asiatischen Land und der Europäischen Union erhofft man sich positive Effekte.

[ds_preview]Am 1. August trat das EU-Vietnam-Freihandelsabkommen in Kraft. »Der Handel zwischen dem Hamburger Hafen und Vietnam, der in den vergangenen Jahren bereits zugenommen hat, dürfte hiervon weiter profitieren«, heißt es in einem Statement der Organisation Hafen Hamburg Marketing (HHM).

Zwar wird durch die Corona-Krise auch der Handel zwischen Deutschland und Vietnam getroffen. Aus der Vor-Corona-Zeit gibt es für 2019 allerdings mit 106.000 TEU  eine neue Rekordmenge in dem Fahrtgebiet verzeichnet werden. Diese Steigerung von 15 % sei auch Direktverbindungen zu verdanken, die inzwischen von den Carriern für diese Relation angeboten werden.

Den Hamburger Hafen verbinden fünf Liniendienste mit Häfen im Süden und Norden von Vietnam, sowohl im Container- als auch im MPP-Verkehr. Die Transitzeiten liegen je nach Hafen, Verkehrsrichtung und Rotation zwischen 28 und 35 Tagen.

Der Import von Gütern aus Vietnam setzt sich in Hamburg überwiegend aus Maschinen und Ausrüstung, darunter auch elektronische Erzeugnisse, und Haushaltsgeräten zusammen, gefolgt von chemischen Erzeugnissen sowie Metallen und Holzwaren. Den Hamburger Hafen verlassen Richtung Vietnam hauptsächlich chemische Erzeugnisse, Papier und Pappe sowie Nahrungs- und Genussmittel.

»Das nun in Kraft tretende Freihandelsabkommen zwischen der EU und Vietnam, welches im ersten Halbjahr 2020 vom Europäischen Parlament und der vietnamesischen Nationalversammlung ratifiziert worden ist, verspricht, neue Marktanreize zu setzen, die in einem erhöhten Transportvolumen zwischen den Märkten resultieren«, so HHM weiter.

Es sollen Zollschranken abgebaut werden. Insbesondere gilt dies für Warenlieferungen aus Europa, für die innerhalb von zehn Jahren 99 % aller Zölle abgebaut werden sollen. Die EU wiederum wird bei Inkrafttreten des Freihandelsabkommens die Zölle auf 84 % der vietnamesischen Produkte auf 0 % senken, nach sieben Jahren soll dies dann für 99 % der Zölle der Fall sein.

Vietnam positioniert sich verstärkt als Produktionsstandort internationaler Unternehmen. Für die nötige Logistik sollen dem Vernehmen nach 3,8 Mrd. $ in die Hafeninfrastruktur des Landes investiert werden.