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Die Zahl der Containerhäfen und Verbindungen nimmt weltweit zu, die am besten vernetzten Zentren liegen in Asien. Aber auch europäische Häfen wie Hamburg und Bremerhaven sind dabei. Die Konferenz der Vereinten Nationen für Handel und Entwicklung (UNCTAD) hat sich die Häfen im globalen Liniennetzwerk genauer angeschaut.

[ds_preview]Shanghai ist im Jahr 2020 mit 288 Direktverbindungen der am besten angebundene Hafen, gefolgt von Busan (274 Direktverbindungen), Antwerpen (268) und Rotterdam (264). In Afrika hat Tanger Med den höchsten Grad der Vernetzung (137 Direktverbindungen), und in Südamerika ist Cartagena unter diesem Kriterium der am besten angebundene Hafen (130 Direktverbindungen).

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Quelle: UNCTADRotterdam ist der Hafen mit der höchsten »Betweenness« im Jahr 2020, es gibt 42.656 Hafen-zu-Hafen-Verbindungen, die Rotterdam einschließen. Anders ausgedrückt: Von den weltweit insgesamt 440.391 Hafen-Hafen-Verbindungen wird Rotterdam bei 9,7 % der optimalen Routen als Umschlaghafen einbezogen. Die zweit- und dritthöchste Betweenness wird für Antwerpen und Hamburg berechnet.

 

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Unter dem Kriterium »Betweenness« sind die großen europäischen Häfen besser angebunden als die großen asiatischen Häfen, während unter dem Kriterium »Grad der Vernetzung« die asiatischen Häfen besser angebunden sind. Einige der Häfen mit einer hohen Betweenness verfügen nicht über eine hohe Anzahl von Direktverbindungen. Sie sind jedoch zentral in ihrer Region gelegen und können die Häfen sein, die am besten geeignet sind, andere Häfen über sie zu verbinden.

 

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Wie viel Auswahl haben Verlader?

Abgesehen von der Routenwahl für Hafen-zu-Hafen-Verbindungen können Verlader auch zwischen verschiedenen Carriern wählen. Von den 12.748 direkten Hafen-zu-Hafen-Verbindungen, die 2020 kein Transshipment erfordern, werden auf 6.017 von ihnen (47,2 %) Dienstleistungen von nur einem einzigen Unternehmen erbracht, während auf 2.751 Routen (21,6 %) ein Wettbewerb zwischen zwei Anbietern herrscht und auf den verbleibenden 3.980 Hafenpaaren (31,2 %) drei oder mehr Carrier ihre Container-Schifffahrtsdienste anbieten.

Das Hafenpaar, das am besten durch direkte Dienste verbunden ist, ist Ningbo-Shanghai, wobei 52 Linienreedereien direkte Dienste zwischen den beiden Häfen anbieten. Es folgen Port Klang – Singapur (41 Unternehmen), Busan – Shanghai (38) und Shanghai – Quingdao (37).

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Alle 50 am besten angebundenen Hafenpaare befinden sich auf innerregionalen Routen, fast ausschließlich auf innerasiatischen Strecken, mit Ausnahme von zwei innereuropäischen Verbindungen, nämlich Antwerpen – Rotterdam mit 24 Linienreedereien und Hamburg – Rotterdam mit 23 Linienreedereien. Auch in anderen Regionen sind es meist die Nachbarhäfen, die am besten miteinander verbunden sind. Auf diesen intraregionalen Verbindungen wird nicht viel Handel zwischen den benachbarten Häfen abgewickelt, aber die hohe Konnektivität ist das Ergebnis der Anbindung an dieselben Überseerouten, kombiniert mit Zubringer- und Transshipment-Diensten.

 

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Was hat sich in den letzten 14 Jahren verändert?

 

Zwischen dem 2. Quartal 2006 und dem 2. Quartal 2020 lassen sich folgende Veränderungen im Netzwerk beobachten: Die Anzahl der Containerhäfen im Netzwerk ist um 13 % gestiegen, von 834 auf 939. Der durchschnittliche Knotenpunktabstand nahm im gleichen Zeitraum um 27 % zu, was das Wachstum des Gesamtnetzwerks und den Rückgang der direkten Hafen-zu-Hafen-Dienste widerspiegelt.

Das Zentrum des Netzwerks in Bezug auf die größten Knoten und die Position innerhalb des Netzwerks hat sich von Europa nach Asien verlagert. Die drei Häfen, die ihren Vernetzungsgrad am meisten verbessert haben, befinden sich in China (Nansha, Ningbo und Shekou), während die drei Häfen, die den größten Rückgang ihres Vernetzungsgrades verzeichneten, im Vereinigten Königreich (Tilbury und Felixstowe) und in Venezuela (Puerto Cabello) liegen.

Der Anteil der Hafenpaare, die auf direkte Dienste angewiesen sind, sank von 3,7 % im Jahr 2006 auf 2,9 % im Jahr 2020, was einen Trend zu mehr Verbindungen widerspiegelt, die Transshipment-Dienste in Anspruch nehmen. Der durchschnittliche Vernetzungsgrad ging im gleichen Zeitraum um 10 % zurück.

Die durchschnittliche Anzahl der Linienreedereien, die Dienstleistungen pro Hafenpaar erbringen, blieb mit 2,7 Unternehmen konstant.