Foto: MHI Vestas
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Der Windenergieanlagenbauer Vestas kann seinen Umsatz im zweiten Quartal im Vergleich zum Vorjahr steigern, der Auftragsbestand bewegt sich auf historisch hohem Niveau. Im Offshore-Segment aber verzeichnen die Dänen einen Verlust.

[ds_preview]Im zweiten Quartal 2020 erzielte Vestas einen Umsatz von 3,5 Mrd. €, ein Anstieg um 67 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Das EBIT vor Sondereinflüssen ging um 94 Mio. € auf 34 Mio. € zurück. Dies führte zu einer EBIT-Marge vor Sondereinflüssen von 1,0 %, verglichen mit 6,0 % im zweiten Quartal 2019. Der Rückgang ist in erster Linie auf die im Quartal gebildeten außerordentlichen Garantierückstellungen in Höhe von 175 Mio. € zurückzuführen, die eine spezifische Reparatur und Aufrüstung einer begrenzten Anzahl bereits installierter Blätter abdecken; ohne diese Rückstellungen betrug die zugrunde liegende Marge 5,9 %. Der freie Cashflow belief sich auf -78 Mio. € gegenüber -75 Mio. € im zweiten Quartal 2019.

Der vierteljährliche Eingang fester und vorbehaltloser Windturbinenaufträge belief sich auf 4.148 MW. Der Wert des Auftragsbestands an Windturbinen belief sich zum 30. Juni 2020 auf 16,2 Mrd. €. Zusätzlich zum Windturbinen-Auftragsbestand verfügte Vestas Ende Juni 2020 über Dienstleistungsverträge mit erwarteten vertraglichen zukünftigen Einnahmen in Höhe von 18,9 Mrd. €. Somit belief sich der Wert des kombinierten Auftragsbestands an Windturbinenaufträgen und Servicevereinbarungen auf 35,1 Mrd. €, ein Anstieg um 3,6 Mrd. € im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.

Im Offshore Segment, das Vestas im 50:50-Joint Venture mit Mitsubishi Heavy Industries als MHI Vestas Offshore Wind bearbeitet, belief sich der Umsatz im zweiten Quartal 2020 auf 196 Mio €, ein Rückgang um 338 Mio. € gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres. Die Einnahmen in den ersten sechs Monaten des Jahres 2020 beliefen sich auf 416 Mio. €, die von Lieferungen für das Projekt Northwester 2 geprägt waren.

Der Nettoverlust des Joint Ventures betrug im zweiten Quartal auf Stand-alone-Basis 12 Mio. €, verglichen mit einem Gewinn von 22 Mio. EUR im zweiten Quartal 2019. Über das Halbjahr machte MHI Vestas einen Nettoverlust von 6 Mio. €, verglichen mit einem Gewinn von 32 Mio. € im ersten Halbjahr 2019.

MHI Vestas Offshore Wind gab einen festen und vorbehaltlosen Auftrag im zweiten Quartal 2020 über 1.075 MW bekannt, was 114 Windturbinen für Schottlands größten Offshore-Windpark entspricht. Hinzu kommen 728 MW Festaufträge im ersten Quartal über insgesamt 1.803 MW für die erste Hälfte des Jahres 2020 mit voraussichtlicher Installation in den Jahren 2022 und 2023.

Der Ausblick für die Einnahmen der Gruppe für das Gesamtjahr liegt unverändert bei 14-15 Mrd. €. Die erwartete EBIT-Marge vor Sondereinflüssen liegt aktualisiert zwischen 5 und 7 % (anfänglich 7-9 %), einschließlich außerordentlicher Gewährleistungsrückstellungen in Höhe von 175 Mio. €. Die Gesamtinvestitionen von Vestas werden im Jahr 2020 voraussichtlich unter 700 Mio. € liegen (anfänglich ca. 700 Mio. €). »Diese Guidance, das sollte betont werden, basiert auf Annahmen, die aufgrund von COVID-19 mit größerer Unsicherheit behaftet sind als unter normalen Umständen«, heißt es.