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Die Hamburger Containerreederei Hapag-Lloyd hat das erste Halbjahr trotz der Corona-Pandemie mit einer Gewinnsteigerung abgeschlossen. Der Ausblick ist jedoch mit Unsicherheiten behaftet.

[ds_preview]»Nach einem ordentlichen Start in das Jahr sind die Transportvolumina im zweiten Quartal durch die COVID-19 Pandemie deutlich zurückgegangen«, sagte Reedereichef Rolf Habben Jansen heute bei der Vorlage der Halbjahresbilanz.

Rolf Habben Jansen CEO Hapag-Lloyd

Die Nr. 5 im Weltmarkt schloss die ersten sechs Monate des Jahres mit einem Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) in Höhe von 563 Mio. $ ab – umgerechnet rund 511 Mio. €. Damit konnte man das Vorjahresergebnis um 123 Mio. $ steigern. Das Konzernergebnis verbesserte sich von 165 Mio. $ deutlich auf 314 Mio. $. Einen leichten Rückgang gab es allerdings im Umsatz, er sank um 42 Mio. auf 7 Mrd. $. »Wesentlicher Grund« sei eine um etwa 4 % geringere Transportmenge von rund 5,8 Mio TEU gewesen, heißt es.

Dabei machte sich die Corona-Pandemie deutlich bemerkbar. Im ersten Quartal gab es eine leichte Transportsteigerung, im zweiten Quartal brachen die Volumen pandemiebedingt allerdings um 11% ein. Die Frachtrate verbesserte sich allerdings im ersten Halbjahr leicht auf 1.104 $ je TEU.

Laut Habben Jansen habe man »von plötzlich fallenden Bunkerpreisen« im zweiten Quartal profitiert – zunächst machte sich am Jahresbeginn allerdings die neue IMO-Regulierung zum Kraftstoff (»Sulphur Cap«) kostensteigernd bemerkbar.

Die Kapazitäten wurden an die geringere Nachfrage angepasst und »weitere Kostensenkungsmaßnahmen im Rahmen des Performance Safeguarding Program« umgesetzt. Details nannte er nicht. »Insgesamt haben wir so trotz der Coronavirus-Krise ein gutes erstes Halbjahr hinter uns«, sagte der Vorstandsvorsitzende.

Beim Ausblick zeigt sich die Containerlinienreederei zurückhaltend, die Corona-Entwicklung erzeugt große Unsicherheit. »Dank der vielfältigen Maßnahmen, die wir in den vergangenen Monaten eingeleitet haben, sind wir weiterhin auf Kurs. Im Fokus bleiben die Sicherheit und die Gesundheit unserer Mitarbeiter, aber natürlich auch die Sicherung der Lieferketten unserer weltweiten Kunden. Wir werden unser Performance Safeguarding Program weiter vorantreiben und die Implementierung unserer Strategy 2023 fortsetzen«, so Habben Jansen. Man werde den weiteren Verlauf der COVID-19 Pandemie genau beobachten und flexibel auf Marktveränderungen reagieren: »Die Pandemie ist und bleibt insgesamt ein großer Unsicherheitsfaktor für die gesamte Logistikindustrie.«

Die Ergebnisprognose wird nicht geändert. Für das laufende Geschäftsjahr erwartet Hapag-Lloyd ein EBITDA in Höhe von 1,7 bis 2,2 Mrd. € und ein EBIT in Höhe von 0,5 bis 1,0 Mrd. €. »Neben der Entwicklung der Transportvolumina dürfte insbesondere auch die Entwicklung der Frachtraten und ein weiterer potentieller Anstieg der Bunkerpreise einen maßgeblichen Einfluss auf das Ergebnis von Hapag-Lloyd im zweiten Halbjahr des Geschäftsjahres 2020 haben«, so das Statement.

Hapag Lloyd