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Der festere Trend am Trockenfrachtmarkt setzt sich fort. Erneut verzeichnen Panamax-Bulker die größten Sprünge.

[ds_preview]Bis auf einen vorübergehenden Durchhänger im Capesize-Segment war es eine durchweg positive Woche am Bulker-Spotmarkt. Der Baltic Dry Index liegt heute gegenüber der Vorwoche mit 94 Punkten im Plus bei 1595.

Die positive Stimmung im Panamax-Segment hat sich noch einmal deutlich verstärkt. Die Durchschnittsrate für Typschiffe mit 82.500 tdw Tragfähigkeit im Zeitcharter-Trip-Business stieg um fast 17% auf 16.415 $/Tag. Es ist der höchste Stand seit vergangenem Herbst. Vor allem das im Schwarzen Meer und im US Golf in die Häfen strömende Exportgetreide treibt den Tonnagebedarf weiter nach oben. Auch aus Australien werden erhöhte offene Charteranfragen gemeldet. Im Atlantik konnten die Reeder die Spotraten inzwischen auf über 20.000 $/Tag hochschrauben. Am Donnerstag erzielte die 2019 gebaute »Nord Corona« (81.600 tdw) für zwei Reisen ab Nordwestspanien mit Rücklieferung in der Skaw-Gibraltar-Range 21.000 $/Tag. Für einen kurzen Trip ex Rotterdam via Ostsee zurück zum Kontinent bekam die »Green K-Max 4« (80.856 tdw, Bj. 2020) sogar 25.000 $/Tag bei der belgischen ACB Group. Im Pazifik ging es ebenfalls aufwärts. So konnten die Eigner der „RB Jake“ (81.039 tdw, Bj. 2016) 15.500 $/Tag für eine Rundreise ex China via Australien nach Japan rausschlagen.

Für die kleineren Bulker mit eigenen Kränen war es ebenfalls eine erfolgreiche Woche mit merklichen Steigerungen in verschiedenen Laderegionen des Atlantiks. Supramaxe (58.000 tdw) profitierten von hohen Anfragen und begrenztem Tonnageangebot im Schwarzen Meer und am europäischen Kontinent. Ihr Ratenniveau (10TC) zog um 8,4% auf knapp 10.200 $/Tag an. Die Index-Rate für die Route Schwarzes Meer/Fernost kletterte um fast ein Viertel auf knapp 25.000 $/Tag.

Handysize-Bulker erzielten vor allem in Europa, dem Mittelmeer und zu einem gewissen Grad im US Golf Steigerungen. Für den 38.000-Tonner verbesserte sich das Zeitcharterniveau um 4,4% auf 8.846 $/Tag. Zahlreiche Abschlüsse im Mittelmeer und im Nordatlantik zu Raten von über 10.000 $/Tag tauchen in den Maklerlisten auf. Die »Rossana« (38.586 tdw, Bj. 2016) tritt bei Ultrabulk eine Reise vom US Golf nach Europa zu 11.400 $/Tag an, während die kleinere »Orient Trader« (33.757 tdw, Bj. 2010) für eine kurze Mittelmeer-/Schwarzmeer-Rundreise 10.500 $/Tag bekommt.

Die Capes liegen zu Wochenschluss bei durchschnittlich 19.916 $/Tag – genauso hoch wie vor einer Woche. Nach einem schwachen Wochenauftakt nahm die Aktivität zur Wochenmitte dank erhöhter Anfragen ex Brasilien deutlich zu, wodurch die anfänglichen Einbußen wieder aufgeholt werden konnten.

Kaum positive Botschaften am Tankermarkt

Am europäischen Shortsea-Markt für Bulk- und Breakbulkverschiffungen gab es eine ganz leichte Aufwärtstendenz mit einem Anstieg des European Short Sea Index von BMTI um 1,0% auf 15.05 Punkte.

Kaum positive Botschaften liefert der Tankermarkt. Bei gedämpfter Aktivität und rekordverdächtiger Tonnageverfügbarkeit im Persischen Golf gaben die durchschnittlichen Spoteinnahmen der VLCCs noch einmal leicht auf 22.400 $/Tag nach. Im Suezmax-Segment stand vor allem Tonnage in Westafrika unter erhöhtem Druck, die Spoteinnahmen gaben global um 11% auf 12.800 $/Tag nach. Nur die Aframaxe konnten sich bei zunehmender Aktivität in Nordeuropa und im Mittelmeer um 3,6% auf 9.900 $/Tag verbessern. (mph)