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Die Reederei Norden hat trotz der Corona-Pandemie und schwankenden Märkten den Sprung zurück in die Gewinnzone geschafft.

[ds_preview]CEO Jan Rindbo sagte heute bei der Vorlage der Halbjahresbilanz in Kopenhagen: »In einer Periode mit extremer Marktvolatilität konnten wir ein starkes Ergebnis erzielen«.

Allein im zweiten Quartal konnte ein Gewinn von 29 Mio. $ verbucht werden. Im Vorjahreszeitraum musste noch ein Verlust von 12 Mio. $ hingenommen werden. Im Tanker-Geschäft erzielte die dänische Reederei ein Plus von 22 Mio. $ (Vorjahr: -3 Mio. $) und das Asset Management – also der Flottenbetrieb inklusive An- und Verkäufe – schlug mit einem Plus von 11 Mio. $ zu Buche.

Norden-CEO Jan Rindbo
Norden-CEO Jan Rindbo (Foto: Norden)

Auch hier hatte es 2019 ein Minus von 3 Mio. $ gegeben. Lediglich im Bulk-Geschäft verharrt Norden in den roten Zahlen: Das Segment Dry Operator weist ein Minus von 4 Mio. $ aus, nach einem Minus von 6 Mio. $ im Vorjahr.

Für das gesamte erste Halbjahr meldet Norden einen kräftigen Sprung von -5 Mio. $ auf jetzt 58 Mio. $. Zu der positiven Bilanz dürfte auch das engagierte Vorgehen der Reederei auf dem An- und Verkaufsmarkt gehören, bei dem man von aktuell niedrigen Preisen profitieren will. Erst vor wenigen Tagen hatte Norden weitere Transaktionen bekannt gemacht. 

»Das Tanker-Segment lieferte ein herausragendes Ergebnis. Allerdings müssen wir davon ausgehen, dass die Einnahmen in der zweiten Jahreshälfte angesichts geringerer Raten deutlich niedriger ausfallen«, so Rindbo weiter.

Dennoch hat Norden seine Prognose für das Gesamtjahr angehoben, von bislang 30-80 auf jetzt 40-80 Mio. $. Begründet wird dies vor allem mit positiven Prognosen im Bulker-Markt.

Norden betreibt mit eigenen Schiffen und Pool- beziehungsweise Kooperationsvereinbarungen nach eigenen Angaben eine Bulk-Flotte von über 270 Schiffen. Hinzu kommt eine Tanker-Flotte, für die zuletzt eine Zusammenarbeit mit Diamond S vereinbart worden war.

»Unvereinbar«

Heute wurde zudem ein weiteres Joint Venture bekannt gegeben. Partner ist die Synergy Group. Ab morgen übernimmt die Kooperation das technische Management der unternehmenseigenen Tanker. Man kennt sich: Die beiden Unternehmen sind im Drybulk-Segment bereits seit September 2019 gemeinsam aktiv.

»Das interne technische Management ist unvereinbar mit dem Übergang von Norden zu einem handelsorientierten Unternehmen mit großen und häufigen Schwankungen in der Anzahl der eigenen Schiffe«, heißt es in der Mitteilung. Das eigene technische Management biete weder die erforderliche kommerzielle Flexibilität noch Größenvorteile, um in die Digitalisierung des technischen Managements zu investieren, wo Synergy ein führender Anbieter digitaler Lösungen sei.

Norden wird 116 Mitarbeiter in das 50/50-Joint-Venture mit Sitz in Kopenhagen überführen, das von einer 100%-igen Tochtergesellschaft in Indien unterstützt wird, wobei Schiffe unter dänischer Flagge weiterhin unter derselben Flagge fahren werden.

Als Folge der Umstrukturierung verlieren 25 Mitarbeiter in Kopenhagen, Manila und Mumbai ihren Job.