Wilhelmsen
CEO Thomas Wilhelmsen (Foto: Wilhelmsen)
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Das Shipmanagement-Unternehmen Wilhelmsen hat mit einem Gewinn im zweiten Quartal einen Teil der Verluste aus dem Vorquartal wieder aufholen können. Die Aussichten bleiben ungewiss, insbesondere die wichtige Kreuzfahrtsparte macht Sorgen.

[ds_preview]Die Gesamteinnahmen der Wilhelmsen-Gruppe beliefen sich im zweiten Quartal 2020 auf 197 Mio. $, ein Rückgang um 8 % gegenüber dem ersten Quartal und um 5 % im Vergleich zum Vorjahr. Das EBITDA belief sich auf 36 Mio. $ und lag damit auf dem Niveau des Vorquartals, ging jedoch im Vergleich zum Vorjahresquartal um 15 % zurück. Im Vergleich zum Vorjahr verzeichnete die Schiffsausrüstungssparte der Gruppe ein Umsatzwachstum um 10 %.

Der Verlust aus assoziierten Unternehmen belief sich auf 21 Mio. $, wobei ein negativer Beitrag von Wallenius Wilhelmsen einen Gewinn im Bereich Supply Services ausglich (die RoRo- und Autofrachterreederei hat diese Woche einen Halbjahresverlust von rund 350 Mio. $ gemeldet). Das Quartal endete mit einem Nettogewinn von 57 Mio. $. Das ist deutlich besser als das Ergebis des ersten Quartals von -284 Mio. $, liegt allerdings um 36 % unter dem Vorjahreswert.

»Abgeschwächte globale Schifffahrtsaktivitäten hatten einen negativen Effekt auf die Erträge unserer maritimen Dienstleistungssegmente«, sagt Thomas Wilhelmsen, CEO der Gruppe. Sowohl der Verkauf von Schifffahrtsprodukten als auch die Erträge aus Agenturdienstleistungen waren rückläufig, nachdem die globalen Schifffahrtsaktivitäten im Allgemeinen und die Kreuzfahrtaktivitäten im Besonderen zurückgegangen waren. Die nicht-maritimen Einnahmen stiegen, vor allem durch den Verkauf von Hygieneprodukten.

»Die Einnahmen aus unseren Schiffsmanagementaktivitäten haben sich weiterhin positiv entwickelt, mit mehr Schiffen im vollen technischen Management und neuen Offshore-Windaktivitäten«, so Wilhelmsen. »Darüber hinaus haben wir nach dem Quartal vereinbart, eine 50-prozentige Beteiligung an der Ahrenkiel Steamship, dem technischen Containerschiffsmanager innerhalb der MPC Capital Group, zu erwerben, was unsere Position in der Schiffsmanagement-Branche und insbesondere im Segment der Containerschiffe stärken wird«.

Sorgenkind Kreuzfahrt

Wilhelmsen rechnet mit weiteren Auswirkungen der Covid-19-Pandemie auf die globale Wirtschaftstätigkeit, und das Ausmaß des Effekts auf das Betriebsergebnis und die Ergebnisse sowie auf die Vermögenspreise bleibe ungewiss.

»Die größte negative Auswirkung für unser maritimes Dienstleistungssegment wird weiterhin die Reduzierung der Kreuzfahrtaktivitäten sein, die 10-15 % des Betriebsergebnisses vor COVID-19 ausmachen«, so Wilhelmsen. Es wird erwartet, dass das neue Joint Venture im Schiffsmanagement kurzfristig begrenzte Auswirkungen auf das Nettoergebnis haben wird, und das Unternehmen reagiert weiterhin empfindlich auf die Anzahl der Schiffe im Management. Es wird erwartet, dass die Supply Services in den nächsten Monaten relativ stark bleiben werden, mit einer saisonalen Verlangsamung gegen Ende des Jahres. Es wird erwartet, dass die Finanzinvestitionen der Gruppe durch die anhaltend volatilen Märkte beeinträchtigt werden.«