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Nach einem Brand im Maschinenraum war die »Kelly« im September 2019 havariert. Es gab Verletzte und einen Toten. Restlos aufgeklärt ist der Vorfall noch nicht, wie heute bekannt wurde.

[ds_preview]Die Bundesstelle für Seeunfalluntersuchung hatte unmittelbar nach dem Festmachen des Schiffes am Südkai in Brunsbüttel mit der Untersuchung begonnen. Der Unfallort wurde mehrfach besichtigt, Daten und Proben wurden sichergestellt. Im Rahmen der Untersuchung wurden Aussagen aufgenommen und diverse Gutachten eingeholt. Die Ergebnisse liegen allerdings noch nicht alle vor.

Das unter der Flagge von Malta fahrende 132 m lange Mehrzweckschiff »Kelly« war am 06. September  in Ballast auf der Reise von Rotterdam nach Kaliningrad, als durch einen Brand im Separatorenraum der Feueralarm ausgelöst wurde.

Weil die aus den Gutachten erhofften »wesentlichen Feststellungen« fehlen, kann die von der EU vorgegebene Jahresfrist zur Veröffentlichung eines Untersuchungsberichts nicht eingehalten werden, so die BSU. Einen Zwischenbericht gibt es allerdings.

Durch den an Bord befindlichen Lotsen wurde die Revierzentrale Brunsbüttel informiert, weitere Unterstützungskräfte wurden angefordert.

Zwischenzeitlich war die Besatzung des 9.900-Tonners »Kelly« in die Brandbekämpfung und Bergung zweier Crewmitglieder eingebunden, der Brand konnte schnell gelöscht werden. Ein drittes schwerverletztes Crewmitglied konnte den noch immer brennenden Maschinenraum eigenständig verlassen. Jedoch kam es zu einem Ausfall des Schiffsantriebs und der bordeigenen Stromversorgung. Also entschieden sich der Lotse und der Kapitän für ein sicheres Ankern, um eine Grundberührung oder unkontrolliertes Vertreiben des Schiffes zu verhindern.

Parallel dazu wurden landseitige Rettungskräfte sowie die Feuerwehr alarmiert und durch das Havariekommando, welches die Übernahme erklärt hatte, koordiniert. Die Übernahme des ersten Verletzen erfolgte durch die »Viking Energy«, mit der Weitergabe an den Crewtender »Master P«, der den Mann nach Brunsbüttel brachte. Von dort aus wurde das Besatzungsmitglied mit einem Rettungshubschrauber in eine Spezialklinik für Brandverletzungen nach Hamburg geflogen. Der zweite Verletze wurde durch einen Hubschrauber der Bundespolizei direkt von Bord aufgewinscht und ebenfalls in die Klinik nach Hamburg gebracht. Bei dem dritten Besatzungsmitglied konnte ein Notarzt an Bord nur noch den Tod feststellen.