Die Leitung des »Power Lab«: Peter Riegger (re.), Daniel Chatterjee (li.) und Arne Schneemann (Foto: Rolls-Royce)
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Ungeachtet des großen Krisenprogramms will Rolls-Royce die Entwicklung alternativer Antriebstechnologien vorantreiben. Im Fokus stehen die Brennstoffzelle und synthetische Kraftstoffe.

[ds_preview]Dafür richte man sich mit dem Geschäftsbereich Power Systems neu aus und gründe die Unternehmenseinheit »Power Lab«, teilte der Konzern jetzt mit. Dort sollen Zukunftstechnologien für den Marine- und Infrastrukturbereich vorangetrieben werden.

»Meilenstein«

»Neue Technologien sind die Basis, um unser Portfolio entsprechend weiterentwickeln zu können«, sagte Andreas Schell, Vorstandsvorsitzender von Rolls-Royce Power Systems. »Das Power Lab ist ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg dahin.«.

Geleitet wird die Einheit von Peter Riegger, bislang im Unternehmen verantwortlich für Research & Technology. Nachhaltige Kooperationen sollen eine große Rolle spielen. Durch sie sollen neue Technologien und Fähigkeiten aufgebaut und neue Märkte erschlossen werden.

Der Gesamtkonzern unterzieht sich derzeit einer umfangreichen Restrukturierung, 9.000 Stellen sollen gestrichen, mehr als 1 Mrd. £ eingespart werden. Die maritime Sparte, zu der der deutsche Motorenbauer MTU gehört, wird offenbar weniger hart getroffen wie die Luftfahrtsparte. Allerdings scheinen auch für den Schiffbau Maßnahmen wahrscheinlicher zu werden: »Unsere Geschäftsbereiche Power Systems und ITP Aero entwickeln, verhandeln und führen derzeit umfangreiche Maßnahmen zur Bewältigung der aktuellen Situation durch«, hieß es kürzlich.

Power-to-X

Eine der neuen Technologien, die auf der Agenda des Power Labs stehen, ist die Erzeugung und der Einsatz von Kraftstoffen aus erneuerbaren Energien (Power-to-X). »Da die synthetischen Kraftstoffe einen klimaneutralen Betrieb vorhandener und zukünftiger Antriebs- und Energiesysteme und eine Speicherung erneuerbarer Energien ermöglichen, glauben wir an diese Technologie und setzen uns in Kooperationen und Forschungsprojekten für ihre Entwicklung ein«, erklärte Arne Schneemann, der im Power Lab-Team die Vorentwicklung verantwortet.

Daniel Chatterjee, leitet im Power Lab das Technologiemanagement & Regulatory Affairs und treibt das Green- und Hightech-Programm des Unternehmens voran: »Wir setzen dabei auf Effizienzsteigerung, alternative Kraftstoffe, Elektrifizierung, Digitalisierung und integrierte Systemlösungen, mit dem Ziel, die Antriebs- und Energie-Systeme immer umweltfreundlicher und zunehmend CO2-neutraler zu machen.«

Brennstoffzellensysteme sind ebenfalls oben auf der Agenda. »Die Brennstoffzelle ist Spitzenreiter beim Wirkungsgrad und stößt nur sehr geringe bis gar keine Emissionen aus«, so Philippe Gorse, der im Power Lab mit seinem Team für die Konzeption von Brennstoffzellen verantwortlich ist.