DSME, Daewoo, Okpo
Foto: Krischan Förster
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Die Wettbewerbsbehörde in Singapur stimmt dem geplanten Zusammenschluss der beiden südkoreanischen Werften Hyundai Heavy Industeries (HHI) und Daewoo Shipbuilding & Marine Engineering (DSME) zu.

[ds_preview]Die CCCS hatte am 12. September 2019 einen Antrag der Korea Shipbuilding and Offshore Engineering (KSOE), einer Subholding der HHI-Holdings, auf eine Entscheidung erhalten, ob die vorgeschlagene Transaktion gegen singapurisches Gesetz verstoßen würde. Das ist offenbar nicht der Fall. Die CCCS musste beurteilen, ob die geplante Transaktion den Wettbewerb zum Nachteil der Kunden in Singapur wesentlich verringern würde.

Die Parteien überschneiden sich laut CCCS bei der weltweiten Lieferung von Handelsschiffen, einschließlich Öltankern, Containerschiffen, LNG-Tankern und LPG-Tankern. Die Einschätzung der CCCS konzentrierte sich auf die größten Schiffsklassen innerhalb jedes der vier Schiffstypen, nämlich große Öltanker (d.h. Ultra Large (UL)/Very Large Crude Carrier (VLCC) 200.000+DWT), große Containerschiffe (Post-Panamax 15.000+TEU), große LNG-Tanker (40.000+m³) und große LPG-Tanker (60.000+m³).

Organigramm-KSOE-HHI

Auch nach der Transaktion gäbe es »lebensfähige alternative Anbieter«

Die CCCS stellt fest, dass die Parteien auf den relevanten Märkten in enger Konkurrenz zueinander stehen. Es gebe jedoch nach der vorgeschlagenen Transaktion »lebensfähige alternative Anbieter«. Diese alternativen Anbieter verfügten über ausreichende freie Kapazitäten, um im Falle einer Preiserhöhung durch das fusionierte Unternehmen einen erheblichen Teil der Nachfrage zu befriedigen.

Eine Bewertung der historischen Ausschreibungsdaten der Parteien habe nicht gezeigt, dass die Angebotspreise der Parteien bei Verträgen, bei denen sie nicht miteinander konkurriert hatten, systematisch höher gewesen seien. »Dies deutet darauf hin, dass es andere enge Wettbewerber gibt, die die Angebotspreise der Parteien einschränken«, heißt es.

EU-Verfahren läuft noch

Auch die Europäische Kommission hat eine Untersuchung eingeleitet, weil man befürchtet, dass die Fusion den Wettbewerb auf verschiedenen globalen Frachtschiffbaumärkten verringern könnte und die Kunden nicht über genügend Verhandlungsmacht verfügen könnten, um Druck auf das fusionierte Unternehmen auszuüben. Insbesondere was Gastanker angeht, haben die Europäer bedenken.

Die Kommission sollte ursprünglich bis zum 7. Mai 2020 eine Entscheidung treffen. Dies wurde schließlich auf September vertagt, aber auch dieses Ziel ist nun wieder verschoben worden. Dem Vernehmen nach hat die EU-Kommission wegen der Covid-19-Pandemie schwierigkeiten, die nötigen Daten zur Beurteilung zu sammeln. Ob es noch in diesem Jahr eine Entscheidung geben wird, ist fraglich.