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Trotz der Corona-Pandemie setzt sich der Ausbau der weltweiten Offshore-Windenergie fort. Bei der regionalen Verteilung wird jedoch ein Wandel immer deutlicher.

In den ersten sechs Monaten wurden gut 2,5 GW an Kapazität in Betrieb genommen, wie das World Forum Offshore Wind (WFO) heute in einer Analyse der weltweiten Aktivitäten veröffentlicht hat. Damit liegt die Branche in etwa auf Vorjahreskurs, 2019 waren es insgesamt 5,2 GW.

»Dies unterstreicht das anhaltende Wachstum der globalen Offshore-Windindustrie im Jahr 2020 trotz der Covid-19-Pandemie«, heißt es in dem Bericht.

Zusammengenommen umfassen die weltweiten Offshore-Windkraftanlagen bis Ende Juni damit 29,9 GW. WFO-Geschäftsführer Gunnar Herzig sagte: »Die erste halbjährliche Aktualisierung des Report unterstreicht die Robustheit der Industrie, wobei 2020 wahrscheinlich ein weiteres Rekordjahr für globale Offshore-Windanlagen sein wird«.

Zehn neue Windparks sind im ersten Halbjahr 2020 ans Netz gegangen, etwa in Großbritannien, China, Deutschland, Portugal, Belgien und den USA. Weltweit sind jetzt 157 Offshore-Windparks in Betrieb, davon 105 in Europa, 50 in Asien und zwei in den USA.

Mit einer installierten Gesamtkapazität von 10,4 GW ist Großbritannien den Angaben zufolge nach wie vor der größte Markt der Welt. Anhand der Zahlen lassen sich einige Trends beobachten. Neben den USA, die als großer Wachstumsmarkt gelten, ist vor allem in China rege Aktivität zu verzeichnen. Der Vorsprung von Deutschland schrumpft kontinuierlich. 7,7 GW bedeuten zwar immer noch Rang 2, allerdings liegt die chinesische Kapazität schon bei 6,4 GW. Belgien hat inzwischen den »Pionier« Dänemark von Rang 4 verdrängt.

»Die Störung des deutschen Offshore-Windmarktes, die durch Änderungen des regulatorischen Rahmens verursacht wurde, zeigt sich deutlich daran, dass in Deutschland in den ersten sechs Monaten des Jahres 2020 keine Bauaktivitäten stattfanden«, so das WFO. Die hiesige Branche hatte unlängst »notwendige kurzfristige Impulse« von der Bundesregierung gefordert. Die Entwicklung wird auch an der aktuellen Bauaktivität deutlich, China liegt hier deutlich an der Spitze.