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Die Reederei Rörd Braren setzt für einen Neubau auf die Energie eines Flettner-Rotors aus Leer. Die Arbeiten gehen voran, in Kürze steht die Montage an.

[ds_preview]Aktuell arbeitet die Leeraner Firma EcoFlettner, die schon die »Fehn Pollux« mit einem Rotor ausgestattet und ein positives Fazit gezogen hatte, am Bau eines optimierten Nachfolge-Rotors, dessen Technologie ebenso auf dem Magnus-Effekt beruht. Das Segelsystem – 18 m hoch, 3 m im Durchmesser und mit zwei Endscheiben mit 6 m Durchmesser – wird aktuell mit einem Typ Approval Design Certificat (TADC) von der Klassifikationsgesellschaft DNV GL versehen, wie EcoFlettner gegenüber der HANSA bestätigt.

Vorgesehen ist der Rotor für die »Annika Braren«. Im Januar 2020 hatte die in Kolmar ansässige Reederei Rörd Braren den Auftrag für den Bau eines Rotor-Segelantriebes für ihr neues Schiff erteilt. Das Unternehmen nimmt damit am Projekt Interreg-North-Sea-Region »WASP« teil. Über 12 Monate wird sie Erfahrungen und Leistungsdaten sammeln. Mit der Auswertung dieser Daten soll eine zukünftige Marktdurchdringung mit der Windantriebstechnologie und nachhaltige Transportlösungen in der Nordseeregion gefördert werden. Die Daten von insgesamt fünf Projekt-Teilnehmern mit verschiedenen Segelsystemen sollen für Transparenz sorgen.

Zwölf Tage Aufbau

»Annika Braren«, ein 86 m langer und 15 m breiter Mehrzweckfrachter mit einer Tragfähigkeit von 5.035 tdw war im April von der niederländischen Werft Royal Bodewes abgeliefert worden. Im Oktober 2020 soll sie bei SEC Ship Services in Leer mit den zusätzlichen Windantriebssystem ausgerüstet werden. Dafür sind, inklusive Fundamenteinbau, maximal zwölf Tage eingeplant. Die Corona-Pandemie hat nicht zu einer nennenswerten Verzögerung geführt, trotz der Pandemie konnten die vielen benötigten Teile hergestellt werden, heißt es.

In den nächsten 14 Tagen wird die Montage des Rotors auf der Werft beginnen. Als erste Bauteile sind die beiden Endscheiben als Sondertransport angeliefert worden. Zurzeit montiert die Maschinenfabrik Boma in Borken die Nabe mit zwei Lagern Ölschmierung und Konen, die den Zylinder antreiben werden.

Die Zylinder sind in einem neuen Herstellungsverfahren produziert worden und haben dadurch erheblich an Festigkeit gewonnen. Auch ein Blitzschutz konnte entwickelt werden. Die Windmaschine mit oberer und unterer Endscheibe wiegt ca. 27 t. Ein Getriebemotor ermöglicht eine Umfangsgeschwindigkeit des Zylinders von ca. 44 m/s.