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Die anstehenden Feiertage im Oktober befeuern die Frachtraten. Davon profitieren alle Schiffseigner, die noch Charter-Tonnage verfügbar haben.

Der New ConTex als einer [ds_preview]der wichtigen Indizes setzte seinen Höhenflug in der vergangenen Woche fort und legte um 18 Punkte (+4,4%) zu. Mit 429 Punkten hat er den Vormonat um 30% übertroffen und das Vor-Corona-Niveau aus September 2019 (435) fast erreicht. Nach Einschätzung des Verbands Hamburger und Bremer Schiffsmakler (VHBS) dürfte diese Marke in der laufenden Woche geknackt werden. Der HRCI von How Robinson schloss bei 752 Punkten und damit 17 Punkte höher als in der Vorwoche. Vor einem Vierteljahr lag der Index noch bei 497 Punkten.

Die Schiffseigner profitieren von den anhaltend hohen Frachtraten und dem Bedarf an Tonnage. Da kaum noch Schiffe in den interessanten größeren Segmenten verfügbar sind, vor allem in Asien, ziehen die Preise weiter an. Die begehrten 6.000 TEU-Einheiten werden inzwischen bis zum Frühjahr für fast 20.000 $/Tag eingechartert. KMTC sicherte sich in Fernost mit der 2005 gebauten »Leo Paramount« (6.350 TEU) eines der wenigen noch verfügbaren Schiffe für bis zu 13 Monate. Die etwas kleinere »Tamina« (Baujahr 2004, 5.527 TEU) wurde von OOCL für 19.500 $/Tag in Fernost eingechartert.

Die Tageserlöse für klassische Panamaxe (4.200 TEU) haben gegenüber dem Vormonat sogar um mehr als 30% zugelegt. Die im New ConTex ausgewiesene 12-Monats-Rate liegt jetzt knapp oberhalb der 14.000 $, ein Anstieg um fast 4.500 $ gegenüber dem Vormonat und immerhin knapp 600 $ mehr, als im September 2019 gezahlt wurde.

Bei den Sub-Panamaxen um die 3.000 TEU bleibt die Nachfrage hoch, wenn auch für kürzere Perioden. CMA CGM sicherte sich in Asien die »Louise« (Baujahr 2013, 3.614 TEU) für max. 8 Monate zu 15.700 $/Tag. Das Preisgefälle zwischen Abschlüssen östlich und westlich des Suezkanals bleibt bestehen: So bekommt die »Gerhard Schulte«(Baujahr 2006, 3.534 TEU) im Atlantik bei Hapag-Lloyd bei einer ähnlichen Laufzeit gut 5.000 $ weniger.

Auch für das Segment von 2.500-2.700 TEU ging es zuletzt steil bergauf mit Gewinnen von 23%-27% gegenüber August. Tehama zahlt für die »Jan Ritscher« (Baujahr 1999, 2.524 TEU) im Mittleren Osten 10.200 $/Tag, die »Julie«bleibt mit 9.500 $/Tag bei Seacon noch knapp unter einem fünfstelligen Betrag.

Feeder mit 1.100 TEU-1.700 TEU können im Sog der größeren Schiffe leicht zulegen, die Preissprünge sind aber bei weitem nicht so hoch. Die »Sea of Luck« (Baujahr 2000, 1.644 TEU) verdient für max. 12 Monate 8.250 $/Tag bei GSL, das sind etwa 500 $ mehr als bei Standard-Designs. Für 6.750 $/Tag hat die »Contship Leo« (Baujahr 2008, 1.118 TEU) in der Karibik bei ZIM für 6.750 $/Tag eine neue Beschäftigung gefunden. Die baugleiche »Contship Way« erzielt  bei Maersk in Asien dagegen »nur« 6.000 $.

Ob der Aufschwung anhält, bleibt abzuwarten. Vor der »Golden Week« in China ziehen die Frachtraten weiter an, weil Verlader ihre Waren jetzt noch schnell ans Ziel bringen wollen. Danach könnten die Nachfrage abebben, erste »blank sailings« der Linien sind für Oktober bereits angekündigt.

Vorerst aber steigen die relevanten Fracht-Indizes weiter an. Der WCI von Drewry legte in der vergangenen Woche um kräftige 9,5% auf 2.464 $/FEU zu. Die Spot-Rate liegt inzwischen knapp 58% über Vorjahr und mehr als 1.000 $ höher als noch Ende April  (1.446 $/FEU). Besonders starke Zuwächse gab es in den Relationen Ex-China nach Rotterdam sowie an beide US-Küsten. Der FBX von Freightos kletterte um immerhin +4% auf 2.032 $/FEU. Der Shanghai Containerized Freight Index (SCFI) endete bei 1.321 $/TEU gegenüber 1.263 $/TEU sieben Tage zuvor.

Repräsentative Fixtures

Fixtures KW 36-2020