Reederband, Digitalisierung, Hartmann, VDR
VDR-Präsident Alfred Hartmann (Quelle: Hartmann AG)
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Die deutschen Reeder setzen große Hoffnung in die morgen in Hamburg stattfindende EU-Verkehrsministerkonferenz. Europa könne ein »Labor für die Schifffahrt« werden. Gleichzeitig wird die Kritik an regionalen Regeln erneuert.

[ds_preview]Bei der Konferenz geht es unter anderem um konkrete Maßnahmen für eine klimafreundliche und innovative Seeschifffahrt. Neben Alfred Hartmann vom Verband Deutscher Reeder (VDR) wird etwa auch der CEO von Hapag-Lloyd, Rolf Habben Jansen, teilnehmen, der sich kürzlich im HANSA-Podcast für mehr Realismus und Pragmatismus im Betreben um eine »grünere Schifffahrt« ausgesprochen hatte.

Hartmann begrüßte heute im Vorfeld der Konferenz die Initiative der Bundesregierung: »Viele, im Rahmen der deutschen Ratspräsidentschaft geplante Veranstaltungen wurden wegen der Pandemie leider abgesagt. Dass Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer dennoch nach Hamburg einlädt, zeigt, welch hohen Stellenwert die Schifffahrt zu Recht genießt.«

Der VDR-Präsident betonte, wie wichtig ein konstruktiver Dialog zwischen der Politik in Europa und der Industrie beim Thema Klimaschutz sei. Aus Sicht des VDR sei vor diesem Hintergrund die Umsetzung des »Green Deal« der Europäischen Kommission in den kommenden Jahren eine Herausforderung für die Branche – aber zugleich eine enorme Chance: »Europa sollte mithilfe des Green Deal zum Labor für eine klimaneutrale Schifffahrt werden. Entscheidend sind neue, klimaneutrale Brennstoffe für Seeschiffe. Die EU wird innovativ vorn sein, wenn diese Brennstoffe mit Hochdruck hier entwickelt, anwendungsreif und marktfähig gemacht werden.«

»Gemeinsam Kurs ändern«

Hartmann betonte in diesem Zusammenhang erneut die Bedeutung globaler Ziele: »Wir sollten uns gemeinsam mit Nachdruck für weltweite Klimaregeln einsetzen: Klimaschutz darf kein Deckmäntelchen dafür sein, lediglich neue Steuern zu erfinden, um Haushalte zu sanieren. Regionale Regelungen helfen dem Klima letztlich nicht ausreichend, schaden aber der Industrie auf dem Kontinent im harten globalen Wettbewerb.«

Aus Sicht des Leeraner Unternehmers drängt die Zeit: »Wir brauchen bald Lösungen, um die Ziele der IMO zu schaffen, die wir uns gemeinsam gesetzt haben. Wir müssen jetzt gemeinsam den Kurs ändern.«