Die russische Schifffahrts- und Logistikgruppe Fesco kommt nicht aus ihren finanziellen Nöten. Die Corona-Krise hat die Probleme noch einmal verschärft. Nun soll ein neuer Präsident die Wende schaffen.
[ds_preview]Große finanzielle Schwierigkeiten begleiten Fesco seit Jahren, schon 2017 gab es einen Insolvenzantrag, die Gläubiger gewährten seinerzeit einen Aufschub. Der arabische Konzern DP World wurde immer wieder als möglicher Käufer gehandelt. Im März diesen Jahres wurde die oberste Führung ersetzt, Alexander Isurin wechselte schließlich zu Transcontainer. Übergangsweise übernahm der bisherige Finanzchef Maxim Sakharov. Doch auch er muss nun wieder weichen.
Mit Wirkung zum 4. September wurde Arkady Korostelev zum Präsidenten ernannt, teilte Fesco mit. Sahkarov wird zurückgestuft auf den Posten des »Ersten stellvertretenden Präsidenten«.
Externe Berater an Bord
Begründet wird die Maßnahme mit den weiter andauernden finanziellen Sorgen, die jetzt verschärft wurden: »Die durch die Coronavirus-Pandemie ausgelöste globale Wirtschaftskrise hat alle Fesco-Unternehmen ernsthaft unter Druck gesetzt. Dieser Druck in Verbindung mit der Notwendigkeit, unsere Schuldenverpflichtungen gegenüber der VTB zu erfüllen, stellt das gesamte Management der Gruppe vor eine ernsthafte Herausforderung«, heißt es in einem Statement.
Korostelev soll sein Fachwissen effektiver einsetzen, um die taktischen und strategischen Ziele der Gruppe zu erreichen. Sacharow wiederum verfüge über umfangreiche Erfahrung in der erfolgreichen Lösung der schwierigsten finanziellen Probleme. Insbesondere er war einer der Architekten »der erfolgreichen Umschuldung« im Jahr 2017. Seine neue Position soll es ihm ermöglichen, sich voll und ganz auf dieses kritische Thema zu konzentrieren, sagte Leila Mammad Zade, Vorsitzende des Verwaltungsrates.
Das Gremium beschloss außerdem, das Beratungsunternehmen Alvarez & Marsal mit der Entwicklung einer mittel- und langfristigen Strategie für Fesco zu beauftragen. Durch zusätzliches Fachwissen könne man seine Marktposition stärken, die Wertversprechen für die wichtigsten Kunden des Konzerns aktualisieren und zusätzlichen Wert für die Aktionäre schaffen, heißt es weiter. Die Hauptkriterien für den Erfolg der neuen Strategie sollen die Erhöhung der Liquidität und die langfristige finanzielle Stabilität sein.