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Wenn sich morgen die Verkehrsminister der EU in Hamburg treffen, sollte nach Ansicht der Schiffsmakler und -agenten auch die Befahrensabgabe für den Nord-Ostsee-Kanal (NOK) – beziehungsweise der längerfristige Verzicht darauf – diskutiert werden. 

[ds_preview]Im Vorfeld der vom deutschen Verkehrsminister Andreas Scheuer ausgerichteten Konferenz brachte heute der Zentralverband Deutscher Schiffsmakler (ZVDS) die Thematik ins Spiel.

Durch den Verzicht auf die Befahrensabgabe auf dem NOK sei nicht nur ein Impuls für die konjunkturelle Belebung des Kanals in wirtschaftlich schwierigen Zeiten gegeben, sondern auch ein wichtiger Akzent für mehr Klima- und Umweltschutz gesetzt worden. »Denn dadurch wurde ein Anreiz geschaffen, die kürzere Strecke durch den Kanal zu nutzen anstatt über Skagen zu fahren, was mehr Bunker verbraucht und mehr Emissionen produziert. Daher sollte aus unserer Sicht darüber nachgedacht werden, die Maßnahme um mindestens Jahr zu verlängern«, sagte ZVDS-Geschäftsführer Alexander Geisler.

Geisler

Der Verband kämpft mit einigen Partnern wie der Initiative Kiel-Canal seit längerem um eine Kostenerleichterung für Reeder im Kanal. Auf Bundesebene konnte zuletzt ein Erfolg gefeiert werden, die Abgabe wurde ausgesetzt – allerdings nicht dauerhaft.

Die Förderung des Seetransportes, insbesondere des Kurzstreckenseeverkehrs, hilft nach Ansicht der Makler dabei, mehr Menge auf das Schiff zu bringen. »Und die Passage durch den NOK hilft dabei, Emissionen einzusparen. So gesehen, ist der Verzicht auf die Befahrensabgabe nicht nur die erste konkrete Maßnahme zur Förderung des Kurzstreckenseeverkehrs, sondern auch ein konkreter Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz«, so Geisler weiter.

Die deutschen Reeder hatten sich ebenfalls im Vorfeld der Konferenz geäußert. Dem Verband Deutscher Reeder (VDR) geht es vor allem um Anreize für umweltfreundliche Technologien und die Abkehr von regionalen Regeln.