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Angesichts der immer wieder auftretenden Probleme mit Niedrigwasser im Panama-Kanal will die Schifffahrtsbehörde des zentralamerikanischen Landes ein neues Wassermanagement-System aufbauen. Für die größte Investition seit Jahren werden jetzt Partner gesucht.

[ds_preview]Die Kanalbehörde ACP hat eine offizielle Ausschreibung gestartet. Dabei werden Interessenten für eine »Vorqualifizierung« potenzieller Anbieter für die Planung, den Entwurf und den Bau eines neuen Wassermanagementsystems gesucht. Das neue System solle »eine angemessene Wasserversorgung sowohl für den Kanalbetrieb als auch für den lokalen Verbrauch für die nächsten 50 Jahre gewährleisten«, heißt es.

Panamakanal
Foto: ACP

Bis zum Jahresende soll eine Vorauswahl getroffen werden, danach sollen die übrig gebliebenen Unternehmen konkrete Vorschläge für ein Portfolio von Wassermanagementprojekten einreichen.

»Die Sicherung nachhaltiger, betriebsbereiter Wasserstände ist für die langfristige Lebensfähigkeit des Panama-Kanals von größter Bedeutung. Die historisch niedrigen Wasserstände in den letzten Jahren haben die Notwendigkeit, einen umfassenden Plan zu verabschieden, nur noch verstärkt«, sagte der Verwalter des Panamakanals, Ricaurte Vásquez.

»Größte Investition seit Kanal-Erweiterung«

Ricaurte Vasquez Morales - Panama Canal Administrator
Ricaurte Vásquez Morales (Foto: ACP)

Als größte Investition in den Kanal seit dem Ausbau im Jahr 2016 sei er zuversichtlich, dass dieser Schritt die Zukunft der Wasserstraße als einer der wichtigsten Knotenpunkte für den globalen Handel sichern wird. »Um dies zu erreichen, investieren wir in ein innovatives System, um Wasserquantität, -qualität und -kontrolle wirksam anzugehen«, so Vásquez weiter.

Die Implementierung eines verbesserten Wassermanagementsystems ist in den letzten Monaten zu einer entscheidenden Priorität für den Panamakanal geworden. Infolge der Klimaschwankungen erlebte der Kanal 2019 das fünfttrockenste Jahr seit 70 Jahren. Diese beispiellose Dürre schränke die Wasserstände an den Seen Gatun und Alhajuela, den Hauptwasserquellen des Kanals und der Hälfte der Bevölkerung Panamas, stark ein. Trotz »des bereits umfangreichen Einsatzes von Wassersparmaßnahmen« wurde prognostiziert, dass die Wasserstände unter das Betriebsniveau sinken würden.