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Es hat gedauert, aber jetzt sind alle offenen Fragen geklärt: Die weltweit zweitgrößte Containerlinienreederei MSC übernimmt den ConRo-Carrier Messina.

[ds_preview]Die italienische Bank Carige als wichtigster Kreditgeber von Messina bestätigte jetzt, dass die Restrukturierung der Verpflichtungen ihr gegenüber unterzeichnet wurde. Nachdem die italienischen Behörden schon im vergangenen Herbst grünes Licht gegeben hatten, gilt die Transaktion nun als abgeschlossen.

MSC kann somit über die Tochtergesellschaft Marinvest wie geplant 49% der Anteile an der Reederei Ignazio Messina sowie 52% an einem neuen Eigentumsvehikel für vier der acht ConRo-Schiffe übernehmen. Früheren Angaben zufolge zahlt der in der Schweiz ansässige, von der italienischen Aponte-Familie kontrollierte Linien-Carrier 25 Mio. €. Bei den Schiffen handelt es sich dem Vernehmen nach um die »Jolly Diamante«, »Jolly Perla«, »Jolly Titanio« und »Jolly Cobalto«.

Linea Messina ConRo

»Der Abschluss der Umstrukturierungsvereinbarungen war die Voraussetzung dafür, dass wir einen Teil unserer Forderungen der Messina-Gruppe für einen Gesamtbetrag von 324,3 Mio. € per 30. Juni 2020 endgültig an AMCO verkaufen konnten«, teilte die Bank jetzt mit. AMCO ist ein Assetverwalter von »faulen« Krediten (Non Performing Loans). Insgesamt hatte Messina ein Kreditvolumen von rund 500 Mio. € bei Banca Carige.

Die neue Firma RoRo Italia, die sich zu 52% im Besitz von Marinvest und zu 48% im Besitz der Messina-Gruppe befindet, habe den ausstehenden Teil des Kreditengagements von Carige bei der Messina-Gruppe, bestehend aus Schiffskrediten, übernommen, heißt es.

MSC ist zwischen Nordeuropa und Westafrika bereits mit eigenen Schiffen im RoRo-Markt aktiv. Nach Rückgabe einiger Charterschiffe hatte man sich entschieden, in das Geschäft als Carrier einzusteigen.

»Diese Veräußerung fügt sich in unsere Strategie der Risikominmierung, die zusammen mit der Kapitalerhöhung von 700 Mio. € im Jahr 2019 und der Emission nachrangiger Schuldverschreibungen von 200 Mio. € ein integraler Bestandteil der Kapitalstärkung der Bank ist«, sagte Carige-Chef Francesco Guido.