Die Ernst Russ AG hat das erste Halbjahr 2020 trotz Corona mit einem positiven Ergebnis abgeschlossen. Vor allem der Bereich Shipping konnte zulegen.
Das Betriebsergebnis [ds_preview]stieg um 2,7 Mio. € auf 1,8 Mio. €, nachdem nach dem ersten Halbjahr 2019 noch eine Verlust von -0,9 Mio. € eingefahren worden war. Der Umsatz kletterte von 20,8 Mio. € auf 28,9 Mio. €. Bei einer Bilanzsumme von 145 Mio. € konnte das Eigenkapital den Angaben zufolge von 68,7 Mio. € auf 70,3 Mio. € erhöht werden (Quote: 48,5%). Nach dem Verkauf des Bereichs Wohnungsbauprojekte aus dem Segment Real Estate ist die Konzernliquidität von 10,0 Mio. € auf 13,3 Mio. € gestiegen, teilte Ernst Russ mit.
»Es bleibt unser vorrangiges Ziel, das Segment Shipping weiter zu entwickeln. Dabei wollen wir unsere Flotte kontinuierlich ausbauen«, sagt Vorstand Robert Gärtner. Zum 30. Juni 2020 wurden von der ER-Gruppe 70 Container-, Tanker- und Bulkschiffe sowie weitere Assets mit einem Gesamtvolumen von rund 1,9 Mrd. € betreut.
Bei 28 Schiffen ist die ER Gruppe maßgeblich beteiligt, darunter gehören 14 Schiffe zum sogenannten Konsolidierungskreis. Dieses Beteiligungsportfolio setzt sich überwiegend aus Containerschiffen der Größenklassen von 700 TEU–4.250 TEU zusammen, ergänzt um einen Handysize-Bulker mit 38.000 tdw und eine RoRo-Fähre.
Der Anstieg der Umsätze im Segment Shipping resultierten insbesondere aus einem Anstieg der Chartererlöse im Zusammenhang mit dem Ausbau der Flotte im vergangenen Geschäftsjahr. 26,3 Mio. € entsprechen mehr als einer Verdopplung von 12,8 Mio. € im Vorjahreshalbjahr.
Die Erlöse aus den Charterraten sanken allerdings von durchschnittlich 11.935 $/tag auf 8.643 $/Tag. Außerdem erhöhten sich die Abschreibungen um -2,3 Mio. €, der Löwenanteil entfiel dabei auf das Schiffsvermögen. Die Erholung am Markt, quer durch alle Segmente, hatte erst nach Ablauf des 2. Quartals eingesetzt.
Größter Gesellschafter bei der börsennotierten Ernst Russ AG ist Peter Döhle mit 38,2% der Anteile. Die HCOB (ehemals HSH Nordbank) hält 16,1%, zwei Beteiligungsgesellschaften kommen zusammen auf 15,5%. 30,2% der Aktien sind im Streubesitz. Der Halbjahresschlusskurs lag bei 0,62 € gegenüber 0,78 € zu Jahresbeginn.