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In der weltweiten MPP-Flotte gibt es angesichts vieler zum Verkauf stehender Schiffe einiges Wechsel-Potenzial. Beim Hamburger Carrier dship will man jedoch an der vorsichtigen Wachstumsstrategie festhalten. In der Unternehmensstruktur ist eine Expansion angedacht.

[ds_preview]»Wir bleiben dabei, erst die Struktur des Unternehmens zu schaffen, bevor wir große Investitionen in die Flotte tätigen«, sagt Global Vice President Lars Feller gegenüber der HANSA. Derzeit umfasst die Stammflotte des Carriers aus der Unternehmensgruppe deugro von Thomas C. Press 14 MPP-Schiffe. Bislang waren es vor allem 12.500-Tonner. Zuletzt kamen die 19.600-Tonner »Angus« und »Malcolm« hinzu, die zuvor bei Thorco fuhren und von der Hamburger Reederei Auerbach gekauft wurden.

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Aktuell fahren sie in längerfristiger Charter bei dship, eine künftige Beteiligung an diesen oder weiteren Schiffen – wie bei einigen Neubauten, die zusammen mit der Harener Reederei HS Schiffahrt übernommen wurden – sei jedoch nicht ausgeschlossen, so Feller weiter. Auch Frachter der deutschen Reedereien von Appen, Foroohari und Rambow werden momentan von dship eingesetzt. Zudem wurde jüngst jeweils ein Schiff von Sloman Neptun und CNAN auf Charter genommen.

Langfristiges Investment von Thomas C. Press

Press betrachtet sein Engagement noch immer als langfristiges Investment und sieht durchaus Vorteile für kleine Firmen. Weitere Schiffskäufe sind durchaus denkbar, sagt Feller, jedoch wolle man kein übermäßiges Risiko eingehen. Man will der Versuchung widerstehen, zusätzliche Tonnage aufzunehmen, nur weil sie gerade günstig ist, die Stabilität hat Vorrang: »Gute Schiffe sind immer interessant.

deugro dship feller

Im Moment ist der Markt aber sehr unsicher, der Wettbewerb um Ladung sehr hart.« Wenn sich abzeichne, wohin sich der Markt in welcher Intensität bewegt, könne man wieder am An- und Verkaufsmarkt aktiv werden.

Seit Jahren gilt die globale MPP-Flotte als modernisierungsbedürftig. Trotz einigen wenigen Neubauprojekten mangelt es angesichts klammer Kassen weiter an größeren Investitionen in die Flotte. Der S&P-Markt soll sehr gut gefüllt sein, viele Schiffe warten derzeit auf einen Abnehmer, wie zu hören ist. Das liegt zum Einen daran, dass Banken – und die hinter einigen Portfolios stehenden Hedgefonds – darauf drängen, Schiffe zu verkaufen. Zum Anderen fehlen Käufer.

Weitere Niederlassungen denkbar

Für Press und dship hat nachhaltiges Wachstum oberste Priorität. Das gilt auch für das weltweite Netzwerk. Neben dem Hauptsitz in Hamburg hat der Carrier mittlerweile eigene Büros in Houston, Singapur, Mumbai, Tokio und Shanghai. Hinzu kommen Vertretungen durch Agentur-Verträge, wie zuletzt mit SPS London für den britischen Markt. Auch in »umgekehrter Richtung« sieht man Potenzial: So wurde die Tokio-Niederlassung jüngst zum Agenten für den Breakbulk-Carrier G2 Ocean ernannt.

Eine weitere Expansion ist angedacht um die Abdeckung der wichtigsten Märkte zu optimieren. »In einigen Märkten wollen wir selbst vor Ort sein, in anderen kann eine Vertretung durch einen Agenten ausreichen«, so Feller. Aktuell liegt der Fokus auf Asien, wo es Pläne für ein neues eigenes Büro gibt. Mittelfristig sei zudem Südamerika ein Thema, wenn auch wohl eher über einen Agenturvertrag.