Rosatom, Arktika, Eisbrecher
© Rosatom
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Nach sechs Jahren Bauzeit hat Russland einen neuen Atomeisbrecher für die Nordostpassage. Die »Arktika« trägt einen berühmten Namen.

Russlands neuer [ds_preview]nuklearer Eisbrecher »Arktika« hist von der OJSC Baltic Shipyard in St. Petersburg an den Auftraggeber Rosatom übergeben worden und ist jetzt auf dem Weg nach Murmansk. Auf der zweiwöchigen Reise soll das neue Flasggschiff der russischen Eisbrecher-Flotte erprobt werden.

Nach Angaben von Rosatom, der staatlichen Atomenergie-Konzerns, handelt es sich um den weltweit größten und leistungsstärksten Eisbrecher. Installiert wurden zwei RITM-200-Kernreaktoren sowie eine Dampfturbine. Die »Arktika« (33.540 t) ist 173 m lang und 34 m breit, kann dank der installierten Antriebsleistung von 60 MW etwa 22 kn fahren und Eis von von maximal 2,9 m Dicke durchbrechen. An Bord ist Platz für eine 53-köpfige Crew.

Die »Arktika« trägt den gleichen Namen wie ein legendärer Vorgänger, der 1977 als erstes Schiff den Nordpol erreichte. Sie wird das neue Flaggschiff der Rosatom-Reederei FSUE Atomflot und der zweite Neubau des staatlichen Schiffbau-Programms für die Nordostpassage. Für 1,5 Mrd. $ wurden bereits weitere Eisbrecher bestellt, darunter die erste von drei geplanten Einheiten der »Leader«-Klasse.

Die neuen Eisbrecher sollen Schiffspassagen über den nördlichen Seeweg zwischen Europa und Asien möglichst ganzjährig ermöglichen. Rosatom ist von Russlands Präsident Wladimir Putin mit der Erschließung des nördlichen Seewegs für die Schifffahrt beauftragt worden. Vornehmlich geht es um den Transport von Rohstoffen (Gas), aber auch um eine Container-Linie zwischen Asien und Europa. Insgesamt stehen dafür 7 Mrd. $ bereit.

Wie die HANSA bereits berichtet hat, sollen künftig jährlich rund 72 Mio. t an Ladung über den nördlichen Seeweg transportiert werden (zuletzt 25 Mio. t), davon 43 Mio. t in Containern. Dafür soll ein neuer nationaler Carrier mit mehr als 50 eisgängigen Schiffen aufgebaut werden. Den potenziellen Kunden wird finanzielle Unterstützung zugesagt, um die höheren Kosten gegenüber der Route über den Suezkanal zu kompensieren.