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Die Klassifikationsgesellschaft Lloyd’s Register (LR) und die südkoreanische Werft Samsung Heavy Industries (SHI) treiben ihr Projekt eines mit Ammoniak angetriebenen Schiffes voran.

[ds_preview]Nach der Verkündung der Kooperation mit dem Motorenhersteller MAN und der Reederei MISC Berhad im Januar erteilten die Briten jetzt die grundsätzliche Zulassung (»Approval in Principle«, AIP) an den koreanischen Schiffbaukonzern. Dabei geht es um einen Tanker mit Ammoniak-Antrieb. Dies sei ein »wichtiger Meilenstein im gemeinsamen Entwicklungsprojekt«, teilte LR mit.

Brown

Ammoniak gewinnt in der maritimen Branche immer mehr Förderer – auch wenn für kurzfristige Zeiträume nach wie vor LNG präferiert wird. Ein Vorteil von Ammoniak sei die im Vergleich zu Wasserstoff leichtere Handhabung insbesondere bei der Lagerung, da dies bei nahezu Raumtemperatur und normalen Druckverhältnissen möglich sei, heißt es von Experten. Ammoniak wird entsprechend als »die vielversprechendste klimaneutrale Kraftstoffoption für Neubauten« bezeichnet.

Für LR ist es nicht das einzige Ammoniak-Projekt. Ende letzten Jahres wurde bereits ein AIP für ein 23.000-TEU-Schiff erteilt.

Samsung will nun seine »exklusive Entwicklung eines entsprechenden Brennstoffversorgungssystems und eines detaillierten Schiffsdesigns« vorantreiben. Die Kommerzialisierung wird bis 2024 angestrebt. SHI-Vizepräsident Jong-Hyun Youn zeigte sich zuversichtlich: »Das Projekt bringt alle relevanten Interessengruppen vom Brennstofflieferanten bis zum Betreiber zusammen und wird zu einem kommerziellen Ergebnis führen.«

»Taten, keine Worte!«

Der designierte CEO der LR-Gruppe und Direktor für Marine und Offshore, Nick Brown, sagte: »Wir arbeiten mit führenden Industriepartnern zusammen, um Null-Kohlenstoff-Schiffe innerhalb dieses Jahrzehnts Wirklichkeit werden zu lassen. Die Schifffahrt braucht Taten und keine Worte, um die Ziele der IMO für 2050 zu erreichen, und diese Herausforderung erfordert kollektives Handeln und die Zusammenarbeit der Industrie.«