Der Vorstand der WHV v.l.: Hans-Joachim Uhlendorf, Matthias Schrell, Mikkel Andersen, Heiner Holzhausen, Rolf Brandstrup, John H. Niemann (Foto: WHV)
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Die Hafenwirtschaft in Wilhelmshaven will unter dem Schlagwort »Energiedrehscheibe 2.0.« den Hafen der Zukunft positionieren. Notwendig dafür sei allerdings ein Umdenken in der Stadtverwaltung, heißt es aus der Branche.

[ds_preview]John H. Niemann, Präsident der Hafenwirtschaftsvereinigung WHV betonte jetzt auf der Mitgliederversammlung des Vereins die großen Chancen des Standorts an der Jade. Der Hafen biete mit dem tiefen Fahrwasser, den zur Verfügung stehenden Flächen, den Lagemöglichkeiten, dem vorhandenen Know-how und den Beschäftigten in der Region »beste Voraussetzungen für die Realisierung einer klimaneutralen Energieversorgung der Zukunft«.

Wilhelmshaven Stahl Stahlwerk 2020.06.22 030 WHV Kohle
Foto: Hero Lang

Er berief sich auf einige Projekte – vor allem IM LNG-Segment –, die bereits in Planung oder in der Diskussion sind. »Die Themen reichen vom LNG-und CO2-Umschlag und Wasserstoffherstellung über neue Energiegewinnung durch Umstellung der Kohlekraftwerke über Energieumwandlung und Energierückgewinnung bis hin zur Nutzung der Energie und sich daraus ergebender möglicher weiterer Industrieansiedlungen«, hieß es bei der Versammlung.

Ersatz für wegfallende Arbeitsplätze durch Kohleausstieg

Die Palette sei vielfältig und biete bei entsprechender Koordinierung große Chancen für den Standort Wilhelmshaven und vor allem neue Arbeitsplätze, primär als Ersatz für die, die durch den Kohleausstieg wegfallen werden.

Die Branche wünscht sich allerdings stärkere politische Unterstützung. »Unter der Überschrift Energiedrehscheibe 2.0 werden wir zusammen mit Vertretern der übrigen Wirtschaft und Industrie Wilhelmshavens in Kürze daran arbeiten, den Hafen für die Zukunft zu positionieren. Dazu bedarf es insbesondere auch eines der Bedeutung entsprechenden neuen Hafenbewusstseins der städtischen Entscheidungsträger«, forderte Niemann.

Sowohl der Rat und die Verwaltung der Stadt müssten seiner Ansicht nach bereit sein, zusammen mit der Branche diese für Wilhelmshaven wichtigen Möglichkeiten der Gestaltung des Hafens zu erkennen und entsprechend mitzutragen. »Insbesondere erhoffen wir uns das auch von dem neuen Geschäftsführer der zukünftigen Wirtschaftsförderung, an der die Wilhelmshavener Wirtschaft beteiligt sein wird«, so Niemann weiter.