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14 Jahre nach ihrem Neustart wagt die norwegische Heavylift- und Halbtaucher-Reederei OHT den Gang an die Börse.

[ds_preview]»Das spezialisierte Unternehmen OHT ist heute zum Handel am Merkur Markt zugelassen worden«, teilte die Börse in Oslo in einem kurzen Statement mit. Weitere Details wurden zunächst nicht bekannt.

OHT konzentriert sich auf den Transport und vermehrt auch um die Installation von Offshore-Windkraftanlagen und hat vor kurzem umgerechnet knapp 50 Mio. € im Rahmen einer Privatplatzierung aufgebracht. Die Mittel sollen genutzt werden, um neue Halbtaucherschiffe für die Installation auf See zu finanzieren. »Die Platzierung stieß auf großes Interesse«, heißt es seitens der Börse.

Liebherr in Rostock hat einen weiteren Auftrag zur Lieferung eines Schwerlastkrans vom Typ HLC 150000 erhalten, der für die Installation von Jackets, Monopiles und Mono-Buckets für Windkraftanlagen sowie für den Rückbau und den Schwerlastverkehr eingesetzt wird. Der Kran soll 2020 auf dem halbtauchfähigen Offshore-Schwertransportschiff von OHT in Betrieb gehen. Liebherr-MCCtec Rostock erhielt von der Osloer Firma Heavy Transport (OHT) und China Merchants Heavy Industry (CMHI) den Zuschlag für die Lieferung eines Schwerlastkrans für das neue Installationsschiff, das Offshore-Unterwasserfundamente installieren soll. Gemeinsam mit den norwegischen Firmen OHT, Ulstein Design & Solution, DNV-GL sowie der chinesischen Werft CMHI entwickelt Liebherr nun das neuartige Schiff für Anwendungen in der Windenergiebranche, für die Installation von Offshore-Plattformen, für Decommissioning-Aufgaben und für Schwerguttransporte. CMHI, ein bekannter Hersteller von Offshore-Equipment und großen Schiffen, wird das 216,3 m lange Schiff auf seiner Werft in Haimen im Auftrag von OHT bauen. Ulstein hat in enger Zusammenarbeit mit OHT das patentierte »Alfa Lift«-Konzept entwickelt. Neubau soll Installations-Branche verändern »Seit 2016 arbeiten wir eng mit OHT zusammen, um ein effizientes Design für die Projektanforderungen zu entwickeln und dadurch die Kosten für die Installation von Windparks auf hoher See zu senken. Das ist uns jetzt gelungen und wir haben auch eine optimale Balance zwischen Gewicht und Leistung erreicht«, sagt Armin Seidel, Gebietsverkaufsleiter Offshore-Krane bei Liebherr. Das neue Halbtaucherschiff von OHT soll ein »hochmodernes Installationskonzept« bieten, das den Offshore-Markt »beeinflussen und verändern« soll. Liebherr unterstütze dies mit einem Kran aus der neuesten Kranreihe des Unternehmens im Schwerlastbereich. Der HLC 150000 kann bis zu 3.000 t heben. Basierend auf der bewährten Kranbauweise mit Großwälzlager, A-Frame und Gittermast biete der Kran höchste Zuverlässigkeit und Flexibilität, heißt es. Sein robustes Design widerstehe dynamischen Bedingungen und Bewegungen. Platzsparende Positionierung des Krans Das 48.000-tdw-Installationsschiff kann im Betrieb abtauchen, was die Stabilität des Krans erhöht. Dadurch widersteht der HLC einer Vielzahl von Umweltszenarien und ermöglicht laut Liebherr so den Einsatz bei nahezu jedem Wetter. Mit der Kombination einer großen sicheren Arbeitslast mit einem über 70 m langen Gittermast sei der Kran ideal für den Transport und die Installation von Windfarm-Fundamenten auf hoher See geeignet. Dies werde durch die platzsparende Positionierung des Krans auf der Brücke ergänzt. Der Kran verfügt über einen klappbaren A-Frame, was die Durchfahrt unter Brücken ermöglicht. Durch dieses neu entwickelte und intelligente Konzept spare das Schiff Zeit und erhöhe dadurch auch die Betriebszeiten, heißt es. Zusätzlich sei der Kran mit mehreren Schleppwinden und einem Katzfahrwerk zur optimalen Positionierung der Ladung ausgestattet. Aufgrund der Verfügbarkeit im Split-Hook-Modus kann der Kran 1.500 t an jedem Haken gleichzeitig tragen. Der Kran wird am Produktionsstandort des Unternehmens im Rostocker Hafen produziert und getestet.

Die Reederei – 2008 zu 89% von der Arne Blystad Group übernommen – betreibt derzeit fünf Heavylift-Schiffe. Drei Neubauten sollen bald in Dienst gestellt werden, darunter im kommenden Jahr die »Alfa Lift« mit einem 3.000-Tonnen-Kran von Liebherr. Zuletzt waren darüber hinaus im Juli Jack-Up-Schiffe in China bestellt worden, die 2023 abgeliefert werden sollen. In Wassertiefen von bis zu 65m können sie 2.500 t heben und haben eine maximale Arbeitshöhe von 165m.

In den Jahren 1999-2000 entwarf OHT die offenen Halbtaucher-Schwertransportschiffe »Blue Marlin« und »Black Marlin«. Im Jahr 2001 übernahm die Dockwise-Gruppe OHT und seine Flotte. 2004 beschloss die Arne Blystad-Gruppe das Unternehmen neu zu gründen,  in den Jahren 2006-2008 folgten schließlich die Übernahme der umgebauten Öltanker »Eagle«, »Falcon«, »Osprey« und »Hawk«.