Projekt »Mayflower« – mit dem KI-Kapitän über den Atlantik

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Das autonome Schiff »Mayflower« ist fertig und soll künftig mit künstlicher Intelligenz über die Meere fahren. Projektpartner sind IBM und ProMare.

Nach zwei Jahren [ds_preview]Konstruktion, Bau und Entwicklung KI-Modelle ist es soweit: Das »Mayflower Autonomous Ship« wurde gestern im englischen Plymouth vom Stapel gelassen. Von Plymouth aus soll er 400 Jahre nach den Pilgervätern im Frühjahr 2021 zu einer komplett autonomen Fahrt über den Atlantik nach Massachussetts an der US-Ostküste starten. Angenommen wird eine Reisezeit von zwölf Tagen, die historische »Mayflower« brauchte 1620 noch fünfmal so lange.

IBM stellt die gesamten KI-Systeme. Das Schiff selbst ist mit zahllosen Sensoren und Kameras, GPS, AIS und Radar ausgestattet, um selbständig navigieren und dabei Hindernisse erkennen zu können. In den vergangenen zwei Jahren wurde die KI mit über einer Million Bildern »gefüttert«, um Schiffe, Bojen und andere Hindernisse wie etwa im Wasser treibende Container sowie Land zu erfassen und zu identifizieren. Auch Daten über die Verschmutzung der Ozeane sollen unterwegs gesammelt werden.

IBM kooperiert bei dem Projekt mit der US-Meeresforschungsinstitut ProMare. Der etwa 15 m lange Trimaran wurde auf einer Werft in Polen gebaut. Angetrieben wird er von einem starren Hightech-Segel, das bis zu 10 kn möglich machen soll. Solarzellen an Deck liefern an sonnigen Tagen zudem bis zu 2,5 kW an Strom, um bei Flaute einen Elektromotor anzutreiben. Gesteuert wird die moderne »Mayflower« vom einem KI-Kapitän.

IBM und ProMare haben ein interaktives Webportal gestartet, auf dem Echtzeit-Updates über den Standort des Schiffes, die Umweltbedingungen und Daten aus den verschiedenen Forschungsprojekten des Unternehmens geliefert werden. Live-Wetterdaten werden von The Weather Company gestreamt.

In den kommenden Monaten stehen Testfahrten mit verschiedenen Forschungsmissionen an, Im Frühjahr 2021 ist die Atlantiküberquerung geplant.