Port of Ningbo Container Terminal Containerumschlag
Foto: Port of Ningbo
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Die aktuellen globalen Frachtdaten für den Zeitraum bis einschließlich Juni 2020 zeigen starke Auswirkungen der Pandemie seit April 2020. Das spiegelt sich in dramatisch gesunkenen Luft- und Seefrachtvolumina in den USA und der EU27 wider.

[ds_preview]Die Covid-19-Pandemie hat laut vorläufigen saisonbereinigten Daten erhebliche Auswirkungen auf den Luft- und Seehandel. Das Luftfrachtvolumen (gemessen in Tonnen bewegter Güter), ein Leitindikator für das Wirtschaftswachstum, nahm im April 2020 gegenüber Juni 2008 in der EU27 um 53 % und in den Vereinigten Staaten um 3 % ab. Insbesondere die Exporte per Luftfracht gingen drastisch zurück, als die Gesundheitskrise in Europa und den Vereinigten Staaten einsetzte.

Die Auswirkungen von Covid-19 auf die Seefracht werden wahrscheinlich im dritten Quartal 2020 sichtbar werden. In der EU war das Seefrachtvolumen von Mitte 2014 bis März 2020 stabil und lag über dem Niveau vor der Krise von 2008. In den Vereinigten Staaten stagnierten die Volumina weitgehend unter dem Niveau vor der Krise von 2008, mit Ausnahme des Jahres 2018. Zwischen April und Juni 2020 fiel jedoch das Volumen der auf dem Seeweg beförderten Güter in der EU27 um 4 % und in den Vereinigten Staaten um fast dreimal so viel (11 %) im Vergleich zu Juni 2008.

Die Exporte in die BRICS-Länder (Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika) und nach Asien waren seit der Krise von 2008 die Lokomotive des europäischen und nordamerikanischen Wachstums. Im Mai 2020 lagen die Exporte auf dem Seeweg aus der EU27 in die BRICS-Länder um 79 % über den Spitzenwerten vor der Krise von 2008, nach Asien waren sie 90 % höher. Die US-Ausfuhren auf dem Seeweg in die BRICS-Länder haben sich fast verdoppelt. Im Gegensatz dazu haben sich die Ausfuhren auf dem Luftweg aus der EU27 und den USA nach Asien verlangsamt, als Covid-19 die Welt traf.

Die Daten über den Wert des Bahnhandels zwischen den USA und Mexiko zeigen ein Wachstum bis Juni 2020. In ähnlicher Weise wurde der Handel der EU27 mit den Nachbarländern bis Mai 2020 kaum durch Covid-19 beeinflusst. In der zweiten Hälfte des Jahres 2020 werden die Kosten von Covid-19 nach ITF-Einschätzung für den Landfrachtverkehr deutlicher zu Tage treten.