Print Friendly, PDF & Email

Trotz Corona-Krise melden Unternehmen der Bremer Hafen- und Logistikwirtschaft Neuaufträge in verschiedenen Warensegmenten, die sich positiv auf den Containerumschlag auswirken dürften.

[ds_preview]So kündigt die See- und Luftfrachtspedition Alexander Global Logistics (AGL) die Erweiterung ihrer Lagerkapazitäten in Bremerhaven von 6.000 auf bis zu 21.000 m² über drei Hallen an. Der Dienstleister rechnet mit zweistelligen Volumenzuwächsen von Zellstofflieferanten aus Nord- und Südamerika, die über Bremerhaven Papierwerke und andere Verarbeitungsbetriebe in Zentral- und Westeuropa versorgen.

Anbindung an Amerika

Für die Seestadt als »Zellstoff-Gateway« sprechen laut Importmanager Alexander Hellmers vor allem zwei Gründe: gute Schiffsverbindungen von und nach Amerika und der hohe Anteil der Bahnverkehre. Dank dem direkten Gleisanschluss am AGL-Lager am Grauwallring in Nähe des Containerterminals könnten die amerikanischen Produzenten größere Volumina möglichst klimaschonend ins Hinterland befördern, was für die Empfänger eine immer größere Rolle spiele. Für den Betrieb des erweiterten Lagers hat AGL die Bremer Kontraktlogistikfirma Rautenhaus-Spedition als Partner mit ins Boot geholt.

Käsehersteller Hochland konzentriert Logistik

Des Weiteren hat sich der Käsehersteller Hochland dazu entschieden, seine Seefrachtlogistik in Bremerhaven zu konzentrieren. Das Allgäuer Unternehmen hat eigenen Angaben zufolge das lokale Lagerei- und Umschlagunternehmen Heuer Port Logistics beauftragt, künftig sämtliche für Übersee bestimmte Ware zu lagern, zu verpacken und zu versenden. Die Produkte von Hochland werden per Reefer-Container in 24 Länder geliefert. Wachsende Absatzzahlen in Drittländern hätten die Einrichtung eines »Überseedistributionszentrums« erforderlich gemacht, teilten Heuer und Hochland mit. Zu den Ladungsvolumina machen die Partner keine konkreten Angaben. Laut Geschäftsbericht für 2019 belief sich der Gesamtabsatz von Hochland im In- und Ausland zuletzt auf 380.000 t. Heuer unterhält in direkter Nachbarschaft der Containerterminals in Bremerhaven ein Kühllager mit Platz für mehr als 8.000 Paletten.

Der Containerumschlag in der Seestadt war zuletzt deutlich gesunken – zuerst aufgrund des Abzugs von Transatlantik-Diensten durch Hapag-Lloyd im vergangenen Jahr und dann dieses Jahr infolge der Coronapandemie. Im ersten Halbjahr lag das Containerumschlagaufkommen in Bremerhaven bei 2,36 Mio. TEU und damit 4,8% unter dem Vorjahresniveau. (mph)