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Die niederländische Heavlift-Reederei Jumbo hat für einen Spezialtransport die Ladekapazitäten seines Schiffs »Fairpartner« angepasst. Beim Hafenanlauf ging es um wenige Zentimeter Platz.

[ds_preview]Ausgangspunkt war eine Buchung für zwei Ship-to-Shore-Containerkrane mit einem Gesamtgewicht von über 1.500 t, die vom chinesischen Taicang nach Immingham in Großbritannien zu verschiffen waren.

Laut Jumbo war es das erste Mal, dass zwei Kräne dieser Größe zusammen auf einem Schwergutschiff transportiert wurden. Die beiden Kräne wogen jeweils 788 und 810 t, beide mit einer Höhe von knapp 75 m über Deck.

Eingesetzt wurde die »Fairpartner« aus der J-Klasse. Problematisch war aber neben der Höhe vor allem die Grundfläche der Krane. »Wir nutzten die bordeigenen Kräne, um den ersten Containerkran auf temporäre Schienen in der Mitte des Decks zu heben«, erklärt Otto Savenije, Senior Project Engineer bei Jumbo. Danach wurde der Kran nach vorne in seine Stauposition hinter dem Deckshaus gebracht.

Um dies zu ermöglichen, musste Jumbo jedoch die Backbordseite des Decks verbreitern, indem er die schiffseigenen Zwischendecks als Decksverlängerung nutzte. Dadurch entstanden zusätzliche 6,1 m. Um dieses zusätzliche Gewicht auf der Backbordseite auszugleichen, musste während der Hebearbeiten ein 100 t schweres Gegengewicht auf der Steuerbordseite positioniert werden.

Die »Fairpartner« absolvierte die Reise von China nach Immingham den Angaben zufolge in 36 Tagen. Unter der »Mubarak Peace«-Brücke auf dem Suezkanal wurden die Höhenrestriktionen eingehalten, indem die Ausleger der Containerkräne abgesenkt wurden.

In Immingham mussten schließlich die Beschränkung der Zufahrtschleuse in das Transportkonzept integriert werden. Sie lässt eine maximale Schiffsbreite von 26,8 m zu. Aufgrund der überhängenden Decksverlängerungen sowie der hervorstehenden Ausleger der Containerkräne musste Jumbo reagieren: Die Ausleger der Containerkrane wurden angehoben und die Schleusen bei Flut passiert. »Nachdem wir unsere Ballastkonfiguration geändert hatten, um die Wirkung des Anhebens der Ausleger zu stabilisieren, konnten wir die Schleusen passieren, ohne eine Kollision mit Gebäuden, Pollern oder Laternenpfählen am Kai zu riskieren«, so Savenije. Während der Passage hatte die »Fairpartner« nur 60 cm horizontalen Abstand zur Schleusenwand und 3 m vertikalen Abstand von den Decksverlängerungen zur Kaikante.