Wallenius-Marine-Oceanbird-Wing-Test
Quelle: Wallenius Marine
Print Friendly, PDF & Email

Wallenius Marine treibt die Entwicklung des RoRo-Segelfrachters »Oceanbird« voran, der 90 % weniger Emissionen verursachen soll. Nach Tests des Rumpfdesigns fanden jetzt die ersten Modellversuche mit Segel statt.

[ds_preview]Als einer der Partner des WPCC-Projekts (Wind Powered Car Carrier) hat die schwedische Technikhochschule KTH das 7 m lange Modell der »Oceanbird« mit einem Segel an Deck im offenen Wasser getestet. Dabei konzentrierten sie sich auf die Flügelstruktur und darauf, den Rest so einfach wie möglich zu halten, um sich auf den großen Test im November vorzubereiten.

Anfang Oktober testete eine Gruppe von Studenten unter der Leitung von Ulysse Dhomé, Projektbetreuer an der KTH, das Modell mit einem Flügel an Deck im Viggbyholm Boat Club, nördlich von Stockholm. Der Hauptzweck des Tests war es, zu verifizieren, dass die mechanischen Systeme (Flügelbetätigung, Struktur usw.) wie erwartet funktionieren.

»Die Elektronik war sehr einfach gehalten. Wir steuerten den Flügel, das Seitenruder und die Motoren manuell über die Funksteuerung. Bei den kommenden Tests wird all dies von einem ›Gehirn‹ an Bord gesteuert, das mit Hilfe von Windsensoren, GPS und einem Kompass entscheidet, wie die Segel und das Ruder so verändert werden, dass sie einem definierten Kurs folgen«, sagt Dhomé. »Der Wind war während der Tests sehr schwach, so dass es kein sehr harter Belastungstest war, aber insgesamt lief alles gut und das Boot verhielt sich wie erwartet.«

»Der nächste große Schritt ist ein Test mit vier Segeln oder Flügeln, wie sie die Entwichler wegen der Tragflächenform nennen. Dann soll das Modell auch mit vielen Sensoren und einem Bordcomputer zur Steuerung ausgestattet sein. Anfang November soll es so weit sein. Dann werden weitere Justierungen nötig sein, damit das Modell und die Systeme ab Mitte November dann täglich getestet und verbessert werden können.

Vor einem Monat hatte Wallenius Marine bei einem virtuellen Event das Design des Schiffs offiziell vorgestellt. Geplant ist ein durch Segel angetriebenes RoRo-Schiff, ein Car Carrier, der bis zu 7.000 Autos transportieren soll, während die Emissionen im Vergleich zu einem konventionellen Autofrachter um 90 % reduziert werden sollen. Für eine Nordatlantikpassage soll das Schiff bei 10 kn dann etwa 12 Tage brauchen, konventionelle Schiffe benötigen heute acht Tage für die Strecke. 2021 sollen die ersten Bestellungen möglich sein, 2024 soll die Markteinführung stattfinden. Wallenius arbeitet bei dem Projekt mit KTH und SSPA zusammen und wird finanziell vom schwedischen Verkehrsministerium unterstützt.