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Im Golf von Guinea haben erneut Piraten zugeschlagen und Handelsschiffe geentert. Bei einem der Angriffe konnte eine Entführung trotz Fluchtversuch nicht verhindert werden. 

[ds_preview]Zunächst traf es am Samstag den LNG-Tanker »Methane Princess« vor Malabo in Äquatorial Guinea. Der Branchendienst Dryad berichtet, dass das Schiff wurde kurz nach Abbruch der Ladeoperationen angegriffen wurde. Der Alarm wurde ausgelöst, und alle an Deck befindlichen Personen konnten sich in die Zitadelle zurückziehen. Zwei philippinische Staatsangehörige gerieten allerdings in die Hände der Piraten. Während sich eine der Geiseln durch einen Sprung vom Piratenschiff – verletzt – retten konnte, wurde der zweite Seemann entführt.

Piraten entkommen

Die Marine des Landes war nach einer guten halben Stunde vor Ort, konnte die Piraten jedoch nicht mehr festsetzen, Schüsse wurden nicht abgefeuert, heißt es. Wohin die Angreifer fuhren, ist nicht bekannt.

Dieser jüngste Vorfall gilt als das 20. registrierte Entführungsereignis im Golf von Guinea innerhalb des Jahres 2020. Dennoch: »Trotz einer größeren Zahl entführter Personen in der ersten Hälfte des Jahres deutet der aktuelle Trend darauf hin, dass die Vorfälle von Entführungen und die Zahl der entführten Personen unter denen im Vorjahr liegen«, schreiben die Dryad-Analysten.

Vorfall auch vor Lomė

Bei einem zweiten Fall wurde der Chemikalientanker »PTI Nile« attackiert. Bei dem Überfall rund 115 sm südlich von Lomé in Togo ist es der Besatzung allerdings offenbar gelungen, sich in die Zitadelle zurückzuziehen.