Print Friendly, PDF & Email

Handelsschiffe in der Nordostpassage sind mittlerweile keine ganz große Seltenheit mehr. Nun plant Russland allerdings eine besondere Durchquerung des arktischen Seewegs: Mit einem Segelschiff.

[ds_preview]Wie die staatliche Rosmorport-Gruppe jetzt bekannt gab, soll die 33 Jahre alte »Mir« in den Jahren 2022 und 2023 eine große Weltumsegelung starten. Sie ist eines der größten und schnellsten Segelschiffe der Welt und war im polnischen Gdansk gebaut worden – hierzulande kennt man das Schiff beispielsweise als Gast von maritimen Großveranstaltungen.

Die Reise soll unter anderem anlässlich des Weltschifffahrtstages und des 78. Jahrestages des Sieges im Zweiten Weltkrieg stattfinden. Bei der Routenwahl haben sich die Verantwortlichen nicht auf die üblichen Strecken beschränkt. In einer Rosmorport-Mitteilung heißt es, dass auch die Nordostpassage an der Nordküste Russlands durchfahren werden soll. Insgesamt sollen mehr als 34.000 sm zurückgelegt werden.

Für Russland wäre die Passage ein Prestigeerfolg. Seit Jahren wollen die Behörden den arktischen Seeweg als Schifffahrtsroute etablieren und verweisen dabei auf die durch den Klimawandel bedingte Reduzierung der Eismassen. Noch allerdings ist eine reguläre Schifffahrt auf dem gesamten Weg zwischen Atlantik und Pazifik undenkbar, weshalb man sich zuletzt verstärkt auf Teilstrecken fokussierte.

Aktuell wird vor allem die Ausbeutung der arktischen LNG- und weiterer Rohstofffelder vorangetrieben. Allerdings geht es auch dabei kurzfristig nicht um Komplett-Passagen. Es gibt einen sehr starken politischen Willen, die Transporte zu erhöhen – vor allem im Zielverkehr.