Scorpio, Bulker, Windkraft
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Scorpio Bulkers ist eine der großen Nummern in der Massengut-Schifffahrt. Doch nun leitet die von Robert Bugbee geführte Reederei einen radikalen Wandel ein.

Fundamente und Turbinen [ds_preview]für Offshore-Windparks statt Erz, Kohle oder Getreide. Das ist die neue Marschrichtung für Scorpio Bulkers, bis heute eine der weltweit führenden Reedereien für den Transport von Massengütern. Nach den ersten acht Schiffsverkäufen für insgesamt 143,3 Mio. $ in den vergangenen Wochen, zuletzt der »SBI Zeus« (Baujahr 2016, 60.414 tdw) für 18,5 Mio. $ an Eastmed, zählt die Bulker-Flotte immer noch mehr als 40 Einheiten verschiedener Größen. Zuletzt wurden Millionen für die Installation von Scrubbern ausgegeben.

Doch all diese Schiffe sollen jetzt schnellstmöglich verkauft werden, vielleicht sogar en bloc. Zuletzt hatte Scorpio fürs dritte Quartal einen Verlust von 36,3 Mio. $ verbuchen müssen. Die Zukunft sieht Scorpio-Präsident Robert Bugbee daher in der Windkraftbranche und nicht mehr im volatilen Bulker-Geschäft mit ungewissen Aussichten vor allem für Kohle und Erz.

Erster Neubau aus Korea

Ein erstes Offshore-Installationsschiff (WTIV) soll für 280-290 Mio. $ bei der koreanischen DSME dieser Tage zur Ablieferung 2023 bestellt werden. Man stehe kurz vor dem Abschluss, heißt es. Im LOI mit DSME sind auch drei Optionen enthalten. Weitere Neubauten könnten folgen, auf bis zu acht Schiffe könnte die neue Flotte ausgebaut werden. Das nötige Kapital will die an der US-Börse gelistete Reederei unter anderem aus dem Verkauf der Bulker-Tonnage ziehen.

Global wächst der Windkraft-Offshore-Markt nach Expertenmeinung um das 7fache auf 225 GW installierter Leistung bis  2030. Einer der neuen Zielmärkte sind die USA mit einem Ausbau-Potenzial von bis zu 22 GW in den kommenden zehn Jahren. Um dem Jones Act zu genügen und Aufträge vor der US-Küste zu ergattern, könnten künftige Aufträge bei US-Werften platziert werden.