Die »Triton« der Reederei Costamare im Hamburger Hafen
Die »Triton« der Reederei Costamare im Hamburger Hafen. Foto: Thomas Wägener
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Die griechische Containerreederei Costamare hat die Coronakrise gut abgewettert und vermeldet nach dem 3. Quartal einen Gewinn von 25,2 Mio. $.

Ganz spurlos ist die [ds_preview]weltweite Pandemie mit niedrigen Charterraten in den ersten Monaten des Jahres allerdings auch an Costamare nicht vorbeigegangen. Die Erlöse aus den Charteraktivitäten eines der weltweit größten Trampreeders lagen bei 107,9 Mio. $, das sind rund 16 Mio. $ weniger als im 3. Quartal des Vorjahres. Stärker noch, um etwa ein Drittel, schrumpfte der Gewinn im Vergleich zu 2019 von knapp 36 Mio. $ auf 25,2 Mio. $.

Nach neun Monaten muss sogar ein Verlust von -18 Mio. $ gegenüber einem Gewinn von 63 Mio. $ im September des Vorjahres verkraftet werden, die auf Schiffsverkäufe unter Wert zurückzuführen sind. Die Chartererlöse lagen mit 341 Mio. $ dagegen nur knapp unter Vorjahr (353 Mio. $).

Nr. 3 im weltweiten Ranking

Costamare, Partner von Peter Döhle im Befrachtungsverbund Blue Net Chartering, wird von Alphaliner mit einer Tonnage von gut 516.000 TEU auf 71 Schiffen an Position 3 im weltweiten Ranking der Trampreedereien platziert, knapp hinter Shoei Kisen (525.000 TEU) und mit deutlichem Vorsprung vor BoComm, Zodiac und Minsheng.

Das Unternehmen verfüge über insgesamt 210 Mio. $ an liquiden Mitteln. Da es keine nennenswerten Schuldenfälligkeiten in den nächsten drei Jahren und nur
minimale Investitionsverpflichtungen gebe, »sind wir gut positioniert, um Akquisitionsmöglichkeiten zu nutzen«, sagt CFO Gregory Zikos. Auch die jüngsten Akquisitionen seien weitestgehend mit Eigenmitteln gestemmt worden.

Costamare sieht sich bei der Erneuerung der Flotte auf Kurs. Mit der »Zagora« (Baujahr 1995, 1.162 TEU) und der »Singapore Express« (Baujahr 2000, 4.890 TEU) seien zwei ältere Schiffe im Verlauf des 3. Quartals zum Abwracken verkauft worden.

Neubauprogramm wird fortgesetzt

Dafür kamen drei größere Secondhand-Schiffe in die Flotte. Es handle sich dabei neben dem ehemaligen Oltmann-Schiff »JPO Scorpius« (Baujahr 2007, Kapazität 2.572 TEU) um ein Post-Panamax-Schiff (Baujahr 2006, 5.600 TEU), dessen Übernahme erst 2021 erfolgen wird, sowie um eine Panamax-Einheit mit 4.200 TEU (Baujahr 2011), die noch in diesem Jahr in die Flotte aufgenommen wird.

Auch das Neubauprogramm komme planmäßig voran. Mit der »YM Triumph«, »YM Truth« und »YM Totality« seien die Baunummern 1-3 von insgesamt fünf im Mai 2018 bestellten Neubauten mit jeweils 12.690 TEU abgeliefert worden und hätten eine Zehn-Jahres-Charter bei Yang Ming angetreten.

Im Laufe des Quartals konnten insgesamt 13 Schiffe neu verchartert werden. Weitere 14 Einheiten müssen in den kommenden sechs Monaten neue Beschäftigung finden. Angesichts zuletzt guter und steigender Raten sowie einer niedrigen Aufliegerzahl von unter 2% der aktiven Containerschiffsflotte sieht sich Finanzchef Zikos  »in einer günstigen Ausgangsposition«.