Eisbrecher-Pella-Sietas-Romorport
Quelle: Pella Sietas
Print Friendly, PDF & Email

Der bei Pella Sietas in Hamburg in Auftrag gegebene Eisbrecher für den russischen Eigner Rosmorport ist auf Kiel gelegt. 

[ds_preview] In 17 Blöcken entsteht das Schiff an der Elbe. Bei der Kiellegung der ersten Sektion des neuen Eisbrechers am 29. Oktober betonte Pella-Sietas-Direktorin Natallia Dean die Besonderheit des Auftrags für die Werft. Denn er mache Pella Sietas zur derzeit einzigen deutschen Werft, die Schiffe nach Russland exportiere. »Vor sechs Jahren wurde die Werft in die Pella-Gruppe aufgenommen, um genau solche Schiffe mit hohem technischem Standard für Russland zu bauen.« Wegen Saktionspolitik der EU gegen Russland aufgrund der russischen Annexion der Krim-Halbinsel war es kein ganz einfaches Unterfangen den Auftrag an die Unterelbe zu bekommen. Weil das Schiff aber ein rein ziviles Projekt ist, war es doch möglich. Die Konstruktion verantworten die Schiffbauer in St. Petersburg, gebaut und ausgerüstet wird das Schiff in Hamburg.

Jetzt ist es der erste Eisbrecher für Polargebiete, der auf der Werft gebaut wird, das erste Schiff für einen russischen Kunden und das erste Projekt, das in Zusammenarbeit mit der Klassifikationsgesellschaft Russian Maritime Register of Shipping umgesetzt wird.

Der dieselelektrisch angetriebene Eisbrecher ist für die Fahrt durch 2,5 m dickes Eis geeignet. Mit der Eisklasse »Eisbrecher 7« wird der Neubau die stärkste Einheit in der Flotte nicht-atomgetriebener Eisbrecher von Rosmorport. Die Reederei hat mit den Schiffen »Murmansk«, »Wladivostok« und »Novorossiysk« bereits drei Einheiten der Klasse 21900M im Einsatz. Der 18-MW-Neubau wird nicht nur das vierte, sondern auch das technisch modernste und stärkste Schiff der Klasse.

Der Eisbrecher soll künftig vor allem dazu eingesetzt werden, die Häfen und Wasserwege in der östlichen Bucht Russlands um Wladiwostok ganzjährig eisfrei zu halten. Ausgerüstet mit einer starken Schleppwinde mit 120 t Pfahlzug, einem Helideck und einem Feuerlöschsystem mit zwei Monitoren und einer Wurfweite von 120 m kann das Schiff zudem auch für Schlepp- und bei Rettungseinsätze genutzt werden.

Natallia Dean, Direktorin von Pella Sietas: »Wir freuen uns außerordentlich darüber, dass wir dieses technisch hoch anspruchsvolle Projekt im Auftrag von Rosmorport hier am Werftstandort in Hamburg umsetzen dürfen. Mit unserem Know-How beim Bau von Spezialschiffen wissen wir, wie man einen Eisbrecher dieser Größenordnung baut. Damit unterstreichen wir auch unsere Position im Markt als eine der innovativsten Werften und leisten einen weiteren Beitrag für die Wertschöpfung in der Region Hamburg in diesen außergewöhnlichen Zeiten.«

Hauptdaten Eisbrecher Typ 195 / Project 21900M2

  • Klassifikation: RMRS (Russian Maritime Register of Shipping)
  • Eisklasse: Eisbrecher 7
  • Länge (über alles): 119,8 m
  • Breite: 27,5 m
  • Tiefgang: 8,5 m
  • Tragfähigkeit: 14.300 tdw
  • Max. Geschwindigkeit: 17 kn
  • Einsatzreichweite: 11.000 sm
  • Antrieb: 2 elektrisch angetriebene Azimuthpropeller 2x 9.000 kw, 4 Hauptdiesel-Generatoren 4x 6.960 kw, 2 Hilfsdiesel Generatoren 2x 1.200 kw
  • Besatzung: 35 Pers.
  • Arbeitspersonal: 22 Pers.