IG Metall
Symbolbild (Foto: IG Metall)
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Rund 300 Beschäftigte von Werften und Zulieferern demonstrieren heute in Kiel für die Zukunft des Schiffbaus. Die Gewerkschaft IG Metall Küste fordert mehr »Druck von Kiel in Richtung Berlin«.

[ds_preview]Rund 300 Beschäftigte von Werften und Zulieferern sind heute in Kiel für die Zukunft des Schiffbaus in Schleswig-Holstein auf die Straße gegangen. Bei dem Aktionstag der IG Metall Küste fordern sie mehr Unterstützung für die Branche von der Landesregierung.

»Briefe sind genug geschrieben. Jetzt brauchen wir endlich Klarheit über Aufträge der Marine und anderer Behörden, um den Schiffbau in Schleswig-Holstein und im Norden zu retten«, sagte Daniel Friedrich, Bezirksleiter der IG Metall Küste, bei einer Kundgebung am Landeshaus. »Da braucht es mehr Druck von Kiel in Richtung Berlin.«

Der Gewerkschafter forderte Ministerpräsident Daniel Günther auf, Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer und Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (alle CDU) zu einem Spitzengespräch mit Arbeitgebern und IG Metall nach Kiel zu holen. »Gemeinsam mit Bund und Land müssen wir nach Lösungen suchen, um die Substanz des auch für die Marine wichtigen Schiffbaus zu erhalten«, so Friedrich.

»Auch die Gesellschafter müssen ihre Beiträge leisten«

Stephanie Schmoliner, Geschäftsführerin der IG Metall Kiel-Neumünster ergänzte: »Der Schiffbau und die Zulieferindustrie haben eine lange Tradition in Kiel und in Schleswig-Holstein. Die Branche steht für maritimes Know How und gute Arbeitsplätze. Die Betriebe sind gut aufgestellt für die Zukunft. Sie bieten Ausbildung an und sichern somit auch die maritimen Fachkräfte. Gemeinsam mit Arbeitgebern und Politik müssen wir für den Erhalt der Arbeitsplätze und Standorte kämpfen.«

Bezirksleiter Friedrich sieht außerdem die Unternehmen gefordert, um Arbeitsplätze und Standorte zu erhalten. »Auch die Gesellschafter müssen ihre Beiträge leisten. Die Lasten der Krise dürfen nicht allein von den Beschäftigten und dem Staat getragen werden«, so der IG Metall-Chef. Der Gewerkschaft gehe es um den Erhalt der Werften, aber auch der vielen Zulieferer im Land. »Wir brauchen einen Ruck für den Schiffbau im Norden. Dazu setzen wir auch auf eine breite Unterstützung im Landtag.« Dort ist für den Nachmittag auf Antrag der SPD-Fraktion eine Debatte zur Zukunft der Branche geplant.

Bei der Kundgebung am Landeshaus sprachen neben Betriebsräten, Jugendvertretern und Gewerkschaftschef Friedrich auch Wirtschaftsminister Bernd Buchholz, der SPD-Fraktionsvorsitzende Ralf Stegner, Joschka Knuth (Grüne) und der SSW-Fraktionsvorsitzende Lars Harms. An der Demonstration beteiligten sich die Oberbürgermeisterin von Flensburg, Simone Lange, sowie ihr Kieler Kollege Ulf Kämpfer.