BP, Lingen, Raffinerie, Wasserstoff
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Der Windkraft-Konzern Ørsted und der Energie-Multi BP wollen künftig in Deutschland gemeinsam »grünen« Wasserstoff produzieren.

Geplant ist eine [ds_preview]50 MW Elektrolyse-Anlage auf dem Gelände der BP-Raffinerie in Lingen (Emsland), um 1 t Wasserstoff pro Stunde zu erzeugen. Ørsted soll dafür erneuerbaren Strom aus den Offshore-Windparks in der Nordsee liefern. Mit dem Projekt könnten in einem ersten Schritt rund 20% des derzeit in der Raffinerie aus fossilem Erdgas erzeugten Wasserstoffs ersetzt werden. Die Inbetriebnahme ist für 2024 vorgesehen.

In einer zweiten Phase könnte die Elektrolyse-Kapazität auf 150 MW ausgebaut werden. Ziel von BP ist es nach eigenen Angaben, langfristig den gesamten fossil erzeugten Wasserstoff in der Raffinerie Lingen zu ersetzen und so die CO2-Emissionen in der Kraftstoffproduktion deutlich zu senken. Käme die Herstellung synthetischer Kraftstoffe, sogenannter E-Fuels zum Beispiel für die Schifffahrt, hinzu, sei eine Erweiterung auf mehr als 500 MW vorstellbar.

»Gemeinsam mit Ørsted wollen wir einen wichtigen Baustein für eine starke Wasserstoffwirtschaft in Deutschland schaffen«, sagt Wolfgang Langhoff, Vorstandschef der BP Europa. Der Energiekonzern wolle selbst bis spätestens 2050 klimaneutral produzieren.

Unter dem Namen »Lingen Green Hydrogen« haben die Partner Fördermittel für das Projekt beim Innovation Fund der EU beantragt. Neben der umweltfreundlichen Wasserstoffproduktion konzentriert sich das Projekt auf die Optimierung des Elektrolysesystems und eine vollständige Integration in die Raffinerieprozesse, heißt es.

Ørsted betreibt in Deutschland insgesamt vier Offshore-Windparks in der deutschen Nordsee. Die 231 Windkraftanlagen mit insgesamt mehr als 1,3 Gigawatt (GW) Leistung versorgen umgerechnet etwa 1,4 Mio. Haushalte mit grünem Strom. Mit Hauptsitz in Dänemark beschäftigt Ørsted weltweit rund 6.000 Mitarbeiter bei einem Jahresumsatz von 9,1 Mrd. € (2019). BP beschäftigt in Deutschland rund 4.600 Mitarbeiter und kommt auf einen Umsatz von knapp 31 Mrd. €.