Chantiers de l’Atlantique, Fincantieri
© Chantiers de l’Atlantique
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Die geplante Übernahme der Werft Chantiers de l’Atlantique durch den italienischen Werftenkonzern Fincantieri verzögert sich. Die Frist wurde bis 31. Dezember verlängert.

Grund für die Vertagung [ds_preview]ist nach einem Bericht unseres Schwestermagazin »ESuT« die fehlende Entscheidung der Europäischen Kommission zum Zusammenschluss. Die Untersuchung, welche Auswirkungen die beabsichtigten Fusion auf den Wettbewerb im Schiffbausektor hat, sei noch nicht abgeschlossen, heißt es.

Vor mehr als drei Jahren war der Verkauf eingeleitet worden. Bereits im Mai 2017 hat der französische Staat seine Zustimmung für die Übernahme von 48% an der STX-Werft mit durch Fincantieri gegeben. Gleichzeitig wurde die Werft erst einmal verstaatlicht und in Chantiers de l’Atlantique umbenannt. Damals hielt der französische Staat 84,34% der Anteile. Die restlichen Anteile entfielen auf die Naval Group mit 11,7 %, die Mitarbeiter mit 2,4% und lokale Unternehmen mit 1,6%.

In Frankreich formiert sich, wenn auch verhalten, Widerstand gegen die Fusionspläne. In einem am 28. September vorgelegten Bericht fordert die Senatskommission für wirtschaftliche Angelegenheiten die Regierung auf, das Projekt Chantiers de l’Atlantique mit Partnern des lokalen und regionalen Eco-Systems neu aufzulegen. Eine Fusion mit Fincantieri birgt nach Ansicht des parlamentarischen Oberhauses Risiken. Man fürchtet den Verlust des zivilen, aber auch militärischen Know-hows.

In St. Nazaire wird unter anderem ein Flugzeugträger der neuen Generation gebaut, der 2038 die Nachfolge der »Charles-de-Gaulle« antreten soll. Es sei schwer vorstellbar, dass das Flaggschiff der französischen Marine und Vorzeigestück französischer Technologie auf einer Werft gebaut wird, die unter italienischer Führung steht.