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Europäische Reeder kontrollieren fast 40 % der Weltflotte, entsprechend hoch ist der wirtschaftliche Wert der Branche für die Region, zeigen aktuelle Zahlen des europäischen Reederverbandes ECSA.

[ds_preview]Der Verband hatte einen solchen Report zum wirtschaftlichen Wert der Schifffahrt in der EU bereits Anfang Februar während der European Shipping Week 2020 veröffentlicht. Seither ist viel passiert, auch die Schifffahrtsmärkte stehen unter dem Eindruck der Coronapandemie. Daher wurde nun eine umfangreichere  Veröffentlichung der neuesten Zahlen zur europäischen Schifffahrt von Oxford Economics unter dem Titel »Economic Value of the EU Shipping Industry« für den Verband herausgegeben.

Nach den neuesten Informationen aus dem Jahr 2018 trug die europäische Schifffahrt direkt 54 Mrd. € zum BIP der EU bei. Berücksichtigt man die Spillover-Effekte auf andere Sektoren wie die Auswirkungen auf die Versorgungskette und die Ausgaben der Arbeitnehmer, beläuft sich der Gesamtbeitrag auf 149 Mrd. €.

ECSA EU shipping economic value 1

Die Branche beschäftigt direkt 685.000 Menschen, und sie unterstützt bis zu 2 Mio. Arbeitsplätze, wenn man die Auswirkungen auf andere Sektoren mit einbezieht. Rund vier Fünftel der Arbeitsplätze in der europäischen Schifffahrtsindustrie entfallen auf Positionen auf See. Offiziere machen schätzungsweise 38 % der Positionen auf See aus. Etwa 210.000 der geschätzten 555.000 Seeleute auf Schiffen, die in der EU im Einsatz sind, waren 2018 EU/EWR-Staatsangehörige.

An der Tonnage (GT) gemessen wuchs die EU-Flotte zwischen 2010 und 2020 um 51,7 %. Die weltweite Flote wuchs im gleichen Zeitraum um 57,6 %. Nach einem jährlichen Wachstum um 8,5 % im Jahr 2011 zeigt der Trend für die Flotte unter europäischer Kontrolle insgesamt abwärts. 2020 liegt die Wachstumsrate bei nur noch 2,8 %. Insgesamt kontrollieren europäische Eigner mit 23.400 Schiffen mit 810 Mio. DWT bzw. 550 Mio. GT  einen Anteil von 39,5 % an der Weltflotte.

»Wir erstellen eine detailliertere Version dieser Studie angesichts der aktuellen Herausforderungen, die die COVID-19-Pandemie mit sich bringt«, sagt ECSA-Generalsekretär Martin Dorsman. »Sie hilft uns dabei, die entscheidende Rolle der Schifffahrt für die Aufrechterhaltung des Handels zwischen Europa und seinen Partnern und innerhalb des Binnenmarktes zu relativieren, damit lebenswichtige Güter wie Lebensmittel, medizinische Ausrüstung und Baumaterialien nicht ausgehen.«

Alle Studienergebnisse können hier abgerufen werden.