Manuela Drews, Mikkel Andersen, Eurogate
Manuela Drews wird von Mikkel Andersen abgelöst (© Eurogate)
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Das Bremerhavener Containerterminal CTB ist das Sorgenkind bei Europas größten Anbieter Eurogate. Nun wird Geschäftsführerin Manuela Drews abberufen.

Drews, Jahrgang 1978, [ds_preview]war als Führungskraft bei Eurogate aufgebaut und Anfang 2017 an die Spitze des CTB berufen worden. Doch die südlichste der drei Umschlaganlagen in Bremerhaven hatte besonders unter der anhaltenden Krise gelitten –  nun muss Drews weichen. Sie sei »mit sofortiger Wirkung« abberufen worden und solle andere Aufgaben im Unternehmen übernehmen, teilte Eurogate mit.

Wilhelmshaven und Bremerhaven in einer Hand

Ihr Nachfolger ist der Däne Mikkel E. Andersen, bislang Geschäftsführer des Terminals CTW am Jade-Weser-Port in Wilhelmshaven. Er soll künftig zusätzlich auch die Spitzenposition in Bremerhaven übernehmen und dann beide Standorte leiten. Andersen ist seit 2008 in Wilhelmshaven für Eurogate tätig, zunächst als Chief Operating Officer (COO) und seit 2012 als Geschäftsführer des CTW. Der heute 43-Jährige war zuvor bei A.P.-Møller-Maersk in Kopenhagen, Singapur und in Malaysia beschäftigt.

Eurogate hat nach den massiven Einbrüchen im Containergeschäft eine Restrukturiering eingeleitet, die bis 2024 andauern soll. Dafür war im Mai Thorsten Schütt als Chief Transformation Officer (CTO) engagiert worden. Unter anderem sollen 41 Mio. € an Personal- und Sachkosten eingespart werden sowie moderne Anlagen angeschafft werden, um die Produktivität zu steigern. »Den bevorstehenden Veränderungsprozess wollen wir auch personell neu gestalten«, erklärte Michael Blach, Chef der Gruppengeschäftsführung bei Eurogate.

Einbrüche im Containergeschäft

Grund der Krise sind Einbrüche im Containerumschlag, die bereits vor Corona eingesetzt hatten. Eurogate betreibt mit NTB und MSC Gate zwei der Umschlaganlagen in Bremerhaven als »dedicated terminals« für Maersk und MSC, den Jade-Weser-Port in Wilhelmshaven in einem Joint Venture mit APM Terminals, Teil des dänischen Møller-Maersk-Konzerns. Das CTB steht dagegen allen Reederei-Kunden offen und hatte besonders unter den Einbußen gelitten, die unter anderem durch die Verlagerung der Transatlantik-Dienste von Hapag-Lloyd nach Hamburg (-500.000 TEU) entstanden waren. Nach einem bereits schwachen Ergebnis für 2019 hatten die deutschen Containerterminals im ersten Halbjahr 2020 Corona-bedingt weitere 10% des Volumens verloren.

Seit Mai verhandeln die Terminalbetreiber HHLA, BLG und Eurokai über eine mögliche Fusion des Containergeschäfts an den deutschen Standorten Hamburg, Bremerhaven und Wilhelmshaven. Details sind bislang nicht bekannt geworden.