Seeleute
Foto: Felix Selzer
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Die Sustainable Shipping Initiative (SSI) und das Institute for Human Rights and Business (IHRB) starten ein neues Projekt, das sich auf die Arbeits- und Menschenrechte von Seeleuten konzentriert.

[ds_preview]Die Initiative »Delivering on seafarers’ rights« ist ein gemeinsames Projekt zur Entwicklung eines Verhaltenskodex für Charterer im Bereich der Menschenrechte und eines Fahrplans zur Bewältigung systemischer Herausforderungen.

Das von SSI und IHRB gemeinsam geleitete Projekt bringt China Navigation Company, Forum for the Future, Louis Dreyfus Company, Oldendorff Carriers, RightShip, South32, und Standard Chartered Bank zusammen. Alle engagieren sich bereits in der SSI.

Die Rechte der Seeleute rückten ins Rampenlicht, als mehr als 300.000 von ihnen aufgrund von Beschränkungen beim Besatzungswechsel infolge der COVID-19-Pandemie auf See festsaßen. Neben dem gestiegenen öffentlichen Bewusstsein für die Herausforderungen, denen sich Seeleute weltweit gegenübersehen, gibt es eine wachsende Nachfrage von Verbrauchern, Investoren, Geschäftspartnern, Regierungen und der Zivilgesellschaft nach transparenten und nachhaltigen Lieferketten, die neben Umweltbelangen auch die Menschenrechte berücksichtigen.

Auch Charterer werden zunehmend im Hinblick auf die Nachhaltigkeit ihrer Lieferketten überprüft, nicht nur in Bezug auf ihre Waren, sondern auch auf die Schiffe, die ihre Ladung transportieren. Derzeit fehlt es jedoch an Leitlinien, wie Arbeits- und Menschenrechtsrisiken erkannt und gemildert werden sollen. Diese Lücke zu schließen ist der Schlüssel zur Stärkung sowohl der Entscheidungsfindung im Zusammenhang mit der Charterung als auch der Due-Diligence-Prozesse.

Im Rahmen dieses Projekts werden die Befrachter eine aktive Rolle bei der Anhebung der Messlatte der Branche spielen, indem sie einen Verhaltenskodex für Akteure entwickeln, die über die gesamte Wertschöpfungskette der Schifffahrt hinweg zusammenarbeiten. Auf der Grundlage internationaler Arbeits- und Menschenrechtsnormen und -prinzipien wird diese Arbeit Charterer, Reeder und Betreiber zu kollektiven Maßnahmen zusammenbringen, die Transparenz erhöhen und positive Veränderungen vorantreiben.

Im Rahmen der Arbeit wird weiter untersucht werden, wie den Rechten der Seeleute Rechnung getragen werden kann, indem Transparenz über Arbeits- und Menschenrechtsrisiken gefordert wird, z.B. durch Vertragsbedingungen und Charterbestimmungen.

Andrew Stephens, Geschäftsführender Direktor bei SSI: »Die Achtung der Arbeits- und Menschenrechte von Seeleuten weltweit ist ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zu einer nachhaltigen Schifffahrt. Wir glauben fest an die Kraft der Transparenz, um positive Veränderungen voranzutreiben, und durch diese Arbeit versuchen wir, kollektives Handeln und die Führung der Charterer zu katalysieren, um für einen robusteren Schutz der Menschenrechte innerhalb der Branche einzutreten.«

Frances House, stellvertretender Chief Executive des IHRB: »Ein branchenweiter Verhaltenskodex, der die menschenrechtliche Verantwortung von Reedern und Betreibern bekräftigt, wird dazu beitragen, gleiche Wettbewerbsbedingungen zu schaffen und es Ladungseigentümern und Investoren zu ermöglichen, fundiertere Entscheidungen darüber zu treffen, mit wem sie Geschäfte machen wollen”.