Containerflash, Chartermarkt, Container Flash
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Selbst die aufsteigende Welle an weltweiten Corona-Infektionen und der offene Ausgang der US-Wahl konnten dem Raten-Aufschwung nichts anhaben.

Die Ratenkurve [ds_preview]flacht etwas ab, doch die Tendenz zeigt weiter nach oben. Der New ConTex Index stieg im Vergleich zur Vorwoche um weitere 29 Punkte (5,3%) auf 574 Punkte, den höchsten Wert seit neun Jahren. Angesichts des stabilen Frachtvolumens und des knappen Tonnage-Angebots dürfte sich daran so schnell nichts ändern.

Alle Segmente im New ConTex liegen deutlich über den Werten der Vorwoche. Den stärksten Zuwachs konnten aber erneut die 2.700-TEU-Einheiten (+8,4%) erzielen, dicht gefolgt von den größeren Schiffen (5.700–6.500 TEU). In einigen Märkten werden jetzt Charterraten erzielt wie seit 15 Jahren nicht mehr, die Trendpfeile zeigen durchgängig nach oben mit einem Ratenzuwachs gegenüber Vorjahr und vor Corona von 8,5% bis 45,6%.

ConTex KW45

Abschlüsse für Post-Panamax-Einheiten wurden dieses Mal nicht gemeldet, es sind kaum noch Einheiten verfügbar. Laut Maklerberichten sicherte sich die französische CMA CGM die »SC Mara« (5.059 TEU) für etwa ein Jahr zu 23.000 $/Tag. Das entspricht fast einer Verdreifachung gegenüber der Juli-Rate von 8.250 $.

Mehr Aktivitäten gab es noch im Panamax-Sektor, wo unter anderem Borealis die »Tongva« (Baujahr 2008, 4.363 TEU) für 22.500 $/Tag bei Wan Hai in Fernost unterbringen konnte. Das liegt etwa 1.000 $ über den Abschlüssen aus der Vorwoche. Für das MPC-Schiff »Burgundy« (Baujahr 2008, 3.426 TEU), das bislang für 9.950 $/Tag durchs Mittelmeer fuhr, zahlt CMA CGM jetzt ´16.350 $/Tag über 6-7 Monate. Das liegt deutlich über der Rate, die zum Beispiel Cosco vor zwei Wochen für die vergleichbar große »Natal« (15.400 $/Tag) aufgerufen hatte. Die SM Lines soll in Asien sogar 17.000 $ für ein vergleichbares Schiff auf den Tisch gelegt haben.

Schiffe mit 2.000–3.000 TEU bleiben ebenfalls gefragt und werden nun auch im Atlantik knapp. Die »Emden« (Baujahr 2006, 2.556 TEU) erzielt über 12 Monate bei Hapag-Lloyd mittlere 13.000 $, während der Oltmann-Frachter »JPO Gemini« (Baujahr 2005, 2.478 TEU) für mindestens 17 Monate zu 12.000 $/Tag im Mittelmeer für Maersk fahren wird. Ein 2.700er soll im Fahrtgebiet Middle East sogar 16.000 $ für eine 12-Monats-Charter bekommen haben, so hohe Raten wurden bislang nur in Fernost gezahlt.

Auch bei den Feederschiffen <2.000 TEU schließt sich langsam die Preislücke zwischen Asien und Europa. TS Lines hat den Standard-Wenchong-Typ »Hansa Augsburg« (Baujahr 2008, 1.740 TEU) von Leonhardt & Blumberg für 12 Monate und 11.250 $/Tag in Asien eingebucht. Evergreen zahlt für ein Imabari-Schiff 250 $/Tag mehr. Kleinere Handy-Feeder wie die »Cape Flores« (Baujahr 2005, 1.200 TEU) von Schoeller kommen bei eher kürzeren Laufzeiten von bis zu vier Monaten derzeit auf etwa 7.500-8.000 $/Tag. Zur Erinnerung: In den Monaten zuvor fuhr das Schiff noch für 5.500 $.

Frachtraten halten das hohe Niveau

Im Shanghai Containerized Freight Index (SCFI) steigt die durchschnittliche Frachtrate von 1.530 $/TEU auf 1.664 $/TEU um immerhin 134 $, beflügelt von einem besonders starken Zuwachs auf den Routen nach Europa, Südostasien und erneut Australien/Neuseeland.

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Der FBX von Freightos legte um 33 $ zu und liegt jetzt bei 2.264 $/FEU (+1%). Der WCI von Drewry hat die leichten Verluste aus der Vorwoche mit +0,5% auf 2.627 $/FEU wieder wettgemacht. Vor allem die Frachtraten zwischen Asien und Europa sind angestiegen. Von Rotterdam nach Shanghai waren es +6% auf 1.162 $/FEU, in umgekehrter Richtung +4% auf 2.306 $/FEU. (KF)

Repräsentative Fixtures

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