Finnlines Ferry Finnsun
Foto: Finnlines
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Die Reederei Finnlines muss für das dritte Quartal 2020 einen Gewinneinbruch von über 30 % verbuchen. Bisher werden alle Dienste aber aufrecht erhalten.

[ds_preview]Das Passagieraufkommen des Finnlines-Konzerns ist aufgrund der Pandemie-Situation von Januar bis September 2020 um mehr als 50 %, zwischen Finnland und Schweden gar um 70 % zurückgegangen. Die Einnahmen des Konzerns beliefen sich im Zeitraum Januar-September 2020 auf 363,1 Mio. € gegenüber 450,8 Mio. € im entsprechenden Zeitraum 2019, was einem Rückgang um 20 % entspricht. #Das Ergebnis für den Berichtszeitraum belief sich auf 54,2 Mio. €, ein Rückgang um 34 % gegenüber 81,8 Mio. € im Vergleichszeitraum des Vorjahres.

»Die durch die globale Pandemie verursachten Herausforderungen und Unsicherheiten auf dem Markt hielten auch im dritten Quartal an, und der Umsatz und die Rentabilität von Finnlines sind im Vergleich zum Vorjahr aufgrund des rückläufigen Fracht- und Passagieraufkommens deutlich zurückgegangen«, sagt CEO Emanuele Grimaldi.

Trotz den Verlusten hat Finnlines bisher keine Schiffe stillgelegt. Die Reederei transportiert allein mehr als ein Drittel der rund 1 Mio. Lkw, die auf den Relationen Finnland-Estland, Finnland-Schweden und Finnland-Deutschland verkehren.

Kritik an Staatshilfen

Reederei-CEO Grimaldi kritisiert die bisherige Wirtschaftshilfepraxis in Finnland. Der zwischen Finnland und Schweden verkehrende Finnlines-Dienst hatte im März 2020 keine finanzielle Unterstützung aus dem staatlichen Hilfspaket in Höhe von 45 Mio. € erhalten. Auch von der neuen staatlichen Seeverkehrsbeihilfe in Höhe von 24,8 Mio. € für die verschiedenen Verbindungen von Finnland nach Schweden und Estland war die Reederei ausgeschlossen geblieben. »Finnlines empfindet das staatliche Beihilfepaket in Höhe von 45 Mio. € der früheren Nationalen Agentur für Notfallversorgung und die Ausschreibungsverfahren von Traficom als verzerrend, gegen die Grundsätze der Verhältnismäßigkeit und diskriminierend. Die Anforderungen in der Ausschreibung von Traficom sind nicht notwendig, um die gemeinwirtschaftliche Verpflichtung zu erfüllen, d.h. ausreichende Transportkapazität, Versorgungssicherheit und Außenhandelstransport zu gewährleisten«, sagt Grimaldi.

Das Modell sei für die Gesellschaft auch deshalb kostspielig, weil vorhandene Kapazitäten zu Marktbedingungen und ohne Unterstützung der Steuerzahler verfügbar seien, insbesondere zwischen Finnland und Schweden, um den normalen Transport der für Finnland unter dem Gesichtspunkt der Versorgungssicherheit notwendigen Güter zu gewährleisten.