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Die Welthandelsflotte ist noch immer fast ausschließlich mit fossilen Kraftstoffen unterwegs. Der Wunsch nach Veränderung ist da, an den finanziellen Rahmenbedingungen hapert es noch.

[ds_preview]Zu dieser Feststellung kommt der Kraftstoffspezialist LQM Petroleum Services. Er verweist auf ein kürzlich von ihm veranstaltetes Webinar mit dem Thema »Analysing Future Fuels – The Road to Decarbonisation«. Dabei hätten nur 20 % der Teilnehmer angegeben, dass es derzeit genügend finanzielle Anreize zur Dekarbonisierung gebe.

71 % der Befragten stimmten nachdrücklich zu, dass die Schifffahrt die Dekarbonisierung als Teil der internationalen Bemühungen aller Branchen zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen beschleunigen müsse. Denn ab 2021 tickt für die Schifffahrt die Uhr bezüglich der Reduzierung der Kohlenstoffintensität um 40 %. Die Notwendigkeit, die IMO 2030 zu erfüllen, werde für Schiffseigner bald eine große Rolle spielen, so LQM.

»99,2 % der Schiffe, die auf dem Wasser unterwegs sind, fahren mit fossilen Kraftstoffen, und derzeit gibt es weder eine Wunderwaffe noch einen finanziellen Anreiz. Aber das Faszinierende ist, dass der Wunsch nach Veränderung eindeutig vorhanden ist«, sagt LQM-Chef Daniel Rose.

»Hat die Schifffahrt realistischerweise eine Chance, den Meilenstein 2030 zu erreichen? Die Antwort ist wahrscheinlich ja, aber der Weg ist nicht einfach«, so Rose. Die Einhaltung der IMO 2030 könne voraussichtlich durch eine Kombination von Verbesserungen der betrieblichen Effizienz, umweltfreundlicheren Kraftstoffen – insbesondere von LNG und Biokraftstoffen – erreicht werden.

»Auch die Politik wird eine wichtige Rolle spielen, aber leider wird diese wahrscheinlich auf Strafmaßnahmen beruhen, statt auf echten finanziellen Anreizen für die Akteure im Schifffahrtssektor, die eine Dekarbonisierung anstreben«, meint Rose.

Für die Zeit nach 2030 hält er Ammoniak und Wasserstoff für gangbare Lösungen, wenn auch mit unterschiedlichen Vor- und Nachteilen. »Ungeachtet dessen machen die Ergebnisse unserer jüngsten Umfrage deutlich, dass sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für eine breite Einführung von Kraftstoffen in der Zukunft ändern müssen«, sagt er.