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Internationale Marine-Einheiten müssen sich vor Ostafrika immer wieder mit Drogen-Schmugglern auseinandersetzen. Jetzt ist erneut ein wichtiger Schlag geglückt: es geht um eine Tonne Haschisch.

[ds_preview]Nachdem die Piraterie vor Somalia und im Golf von Aden erfolgreich stark zurückgedrängt werden konnte, gerieten Schmuggler und Terroristen wieder mehr ins Visier der Militärs in der Region.

Terror & Drogen auf See

Üblicherweise werden Drogentransporte über See von Luft- und See-Aufklärern entdeckt. Nach einer kurzen Lagebesprechung werden in solchen Fällen Boarding-Teams zu den Dhaus oder kleinen Handelsschiffen geschickt und der Drogenschmuggel unterbunden. Dabei geht es nicht nur um vermeintlich »weiche Drogen« wie Khat und Haschisch, sondern auch um Heroin und Kokain. Dies sei ein wichtiger Schlag auch gegen den Terrorismus, da dieser oft durch Drogenschmuggel finanziert werde, betont die CMF immer wieder. Laut den Vereinten Nationen finanzieren sich etwa die afghanischen Taliban zu 50% über den Drogenhandel. Angeblich stammen 95% des in Europa konsumierten Heroins aus Afghanistan – vieles davon wird über See transportiert.

Dazu zählen auch die »Combined Maritime Forces« – ein multinationales Kollektiv von 33 Nationen. Es hat das Ziel, Sicherheit und freien Handel auf 3,2 Mio. m² internationaler Gewässer im Roten Meer, im Golf von Aden, im Somalibecken, im Indischen Ozean und am Persischen Golf zu fördern.

»Formidable Kraft«

Aus dieser Allianz hat jetzt das französische Marineschiff »Floréal« einen großen Drogenfund gemeldet. An Bord eines Schiffes – das nicht weiter beschrieben wird – wurde eine Tonne Haschisch gefunden. Es hat einen Wert von 8 Mio. $, teilte CMF mit. Auf das Schiff waren die Militärs auf dem sogenannten und berüchtigten »Haschisch-Highway« im Arabischen Meer aufmerksam geworden.

Es ist der zweite größere Schlag gegen Schmuggler innerhalb weniger Wochen. Zuletzt hatte eine Einheit der britischen Royal Navy 450 kg Methamphetamin beschlagnahmt.

Die Hauptschwerpunkte der CMF liegen in der Bekämpfung des Terrorismus, der Vermeidung von Piraterie und »der Reduzierung illegaler Aktivitäten«. Darunter fallen auch immer wieder Aktivitäten von Drogen-Schmugglern. Nicht wenige der Männer, die sich noch vor zehn Jahren als Piraten verdingt haben, sind mittlerweile in den Schmuggel von Drogen und Waffen involviert. Entsprechend haben sich auch die Aktivitäten der vor Ort stationierten Marine-Einheiten verändert.

»Diese Beschlagnahme markiert eine weitere erfolgreiche Drogenrazzia durch die CTF 150«, sagte der Kommandeur der Task Force, Konteradmiral Sulieman Alfakeeh von den königlich-saudischen Seestreitkräften. »Mit zwei erfolgreichen Drogenbeschlagnahmungen innerhalb weniger Wochen beweisen wir, dass wir eine formidable Kraft gegen Drogenschmuggler sind und Millionen von Dollar an illegalen Substanzen von den Straßen fernhalten.«

Corona erschwert Drogen-Razzia

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Foto: CMF

Die eine Tonne Haschisch war den Angaben zufolge »gut versteckt« und erforderte eine umfassende Durchsuchung durch das Boarding-Team, die durch die Corona-Beschränkungen erschwert wurde. Das medizinische Team des Schiffes war für die Dekontaminierung des gesamten Personals und der gesamten Ausrüstung verantwortlich, um die Sicherheit des Personals zu gewährleisten.