Heike Winkler (Foto: WAB)
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Die neue Offshore-Strategie der EU-Kommission stößt in der hiesigen Industrie auf Zustimmung. Nun kommt es auf die Umsetzung an.

[ds_preview]Bei der Erstellung der Strategie war die Branche einbezogen worden, nun ist man entsprechend positiv gestimmt. »Mit dem EU-weiten Ausbauziel von 300 GW bis 2050 erkennt sie das Erfolgsmodell Offshore-Wind an und rückt sie diese Technologie langfristig in den Mittelpunkt der europäischen Energieversorgung. Wichtig ist nun die Ausgestaltung der nächsten Umsetzungsschritte«, teilte der Branchenverband WAB mit.

Ebenfalls positiv bewertet die Industrie den Fokus der Strategie auf den Ausbau der Wasserstoff-Erzeugung sowie auf die regionale Zusammenarbeit. WAB-Geschäftsführerin Heike Winkler begrüßte »den Stellenwert, den die Strategie der Meeres-Raumplanung einräumt, der als Mediator zwischen verschiedenen Nutzern der Meere eine entscheidende Rolle zukommt.«

Plädoyer für Kooperation mit Großbritannien

Auch die weitere Zusammenarbeit der EU mit ihrem langjährigen Mitgliedstaat Großbritannien sei wünschenswert – und aufgrund der ambitionierten langfristigen Ausbauziele der britischen Regierung »ein Muss«.

Iberdrola East Anglia One
Foto: Scottish Power Renewables

Fraglich ist aus Sicht des Verbands jedoch, ob sich die Ausbaupläne der EU-Kommission dazu eignen, die Klimaerwärmung ausreichend zu begrenzen. Richtwert des Ausbaus der Offshore-Windkraft sollten daher die Ziele des Pariser Klimaabkommens sein. »Daher sollte das langfristige Ausbauziel für diese Technologie flexibel gehalten und nicht als Deckel verstanden werden«, so Winkler weiter.

Es ist wichtig, bei der weiteren Ausgestaltung der Strategie die Herausforderungen auf nationaler Ebene zu beachten. Diese wurden bislang noch nicht ausreichend berücksichtigt. »Für eine erfolgreiche Umsetzung der Ausbaupläne müssen die gewachsenen Strukturen intakt bleiben, die für den bisherigen Ausbauerfolg der Offshore-Windkraft stehen«, sagt Heike Winkler. »Offshore-Wind war hierzulande schon ein Jobmotor und sollte es wieder werden. Die Einflussnahme aus Brüssel sollte proaktiv den Ausbau in den Pionier-Regionen fördern.«

Entscheidend würden nun die in der Strategie erwähnten nächsten Umsetzungsschritte zur Abstimmung der regionalen Ausbauziele für Offshore-Wind und des entsprechenden Stromnetzes sein. Hier gilt es, die Erfahrungen der nationalen Vorreiter und ihrer regionalen Cluster angemessen einzubeziehen, vor allem im Hinblick auf deren Lieferkette.